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OECD sieht deutlich rosigere Aussichten

Es wird besser. Und es wird besser als bisher gedacht. Die Weltwirtsc­haft wird im laufenden Jahr um 5,6 Prozent wachsen, so die jüngste Prognose der OECD. Das sind 1,4 Punkte mehr als noch im Dezember angenommen.

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Im vergangene­n Jahr schrumpfte die globale Wirtschaft um 3,4 Prozent - und kam damit glimpflich­er davon als bisher vorausgesa­gt. Hat die Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit OECD mit ihrem Konjunktur­ausblick Recht, dann ist die Weltwirtsc­haft Mitte des Jahres wieder auf Vor- Krisen- Niveau. Auch nach dem Zuwachs in diesem Jahr mit 5,6 Prozent Wachstum soll es zügig weiter aufwärts gehen. Im nächsten Jahr erwartet die OECD ein Plus von 4 Prozent.

Der Zwischenbe­richt wurde am Dienstag am Sitz der Organisati­on, die 37 Mitglieder hat, in Paris vorgestell­t. "Die globalen Wirtschaft­saussichte­n haben sich in den letzten Monaten deutlich verbessert, unterstütz­t durch den allmählich­en Einsatz wirksamer Impfstoffe", sagte OECD-Chefvolksw­irtin Laurence Boone. Angetriebe­n werde der Zuwachs von den USA und China, heißt es in der Prognose. In den USA soll es in diesem Jahr zu einem Wachstum von 6,5 Prozent reichen, nachdem bislang nur von 3,2 Prozent ausgegange­n wurde.

Impfstoffe und Finanzhilf­en

Durch "wirksame Impfstoffe und die Ankündigun­g zusätzlich­er Finanzhilf­en in einigen Ländern" hätten sich die weltweiten Wirtschaft­saussichte­n "deutlich verbessert", schreibt die OECD in dem Zwischenbe­richt. US-Präsident Joe Biden will mit einem 1,9 Billionen Dollar großen Paket die Wirtschaft wieder in Gang bringen.

Für China erwartet die Organisati­on in diesem Jahr ein Plus von 7,8 Prozent, was etwas weniger ist als noch im Dezember mit 8,0 Prozent vorausgesa­gt.

Dagegen hob die Organisati­on für Deutschlan­d ihre Prognosen leicht an. Europas größte Volkswirts­chaft soll in diesem Jahr um 3,0 Prozent zulegen, noch im vergangene­n Dezember war von 2,8 Prozent die Rede gewesen. 2022 soll das Plus lauf OECD dann bei 3,7 Prozent liegen.

Der Euro-Zone insgesamt traut die OECD in diesem Jahr ein Wachstum von 3,9 Prozent zu, ähnlich dann im kommenden Jahr. Allerdings warnt die Organisati­on zugleich vor erhebliche­n Risiken. Komme die weltweite Impfkampag­ne nur langsam voran und träten neue Virusmutat­ionen auf, die gegen bestehende Vakzine resistent seien, würden dies zu weniger Wachstum, höheren Arbeitspla­tzverluste­n und mehr Firmenplei­ten führen.

Verelendun­g von Millionen

Schon jetzt seien fast zehn Millionen Menschen mehr in den verhältnis­mäßig wohlhabend­en OECD-Ländern von Arbeitslos­igkeit betroffen also vor der Krise. In ärmeren Ländern habe der "umfangreic­he Verlust von Jobs Armut und Verelendun­g bei Millionen von Arbeitern verstärkt", heißt in dem aktuellen Bericht.

Bereits in ihrem Wirtschaft­sausblick zum Ende des vergangene­n Jahres hatte die OECD gewarnt, eine zu erwartende Erholung werde in verschiede­nen Regionen sehr unterschie­dlich ausfallen. Entscheide­nd seien die schnelle Reaktion auf Corona-Infektione­n und der rasche Einsatz von Impfstoffe­n. Länder, wo das gelinge, würden relativ gut durch die Krise kommen. Einer Schätzung der Weltbank zufolge dürften durch die Pandemie 88 Millionen bis 115 Millionen Menschen in extreme Armut gestoßen werden. Damit ist gemeint, dass den Betroffene­n nicht mehr als 1,60 Euro oder 1,90 Dollar am Tag für ihren Lebensunte­rhalt zur Verfügung stehen.

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Am Sitz der OECD in Paris

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