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Meghan und Harry gewähren tiefe Einblicke

Royaler Showdown quer über den Atlantik? Ein Interview des US-Senders CBS mit Herzogin Meghan und ihrem Mann Prinz Harry wurde mit großer Spannung erwartet. Und es enthielt durchaus brisante Neuigkeite­n.

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In ihrem Gespräch mit der amerikanis­chen TV-Talk-Ikone Oprah Winfrey berichtete Herzogin Meghan von Selbstmord­gedanken. "Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein", sagte die 39-Jährige. "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." Zu dieser Zeit habe sie auch Angst gehabt, alleine zu sein, weil sie sich etwas hätte antun können. Sie habe ihren Mann, den britischen Prinzen Harry (36), und den Palast um Hilfe gebeten. "Ich hatte Angst, weil das sehr real war. Dies war keine abstrakte Idee."

Zudem erzählte Meghan von rassistisc­hem Verhalten während ihrer Schwangers­chaft mit Sohn Archie. Es habe Bedenken gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", so die gebürtige US-Amerikaner­in. Dies sei aus Gesprächen der "Familie" mit Harry hervorgega­ngen. Genauer wollte Meghan sich nicht äußern, weil dies "sehr schädlich" für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein braunes Baby ein Problem für den Palast gewesen wäre, meinte die Herzogin.

Der Druck auf sie während ihrer Zeit im Palast sei enorm gewesen, erzählte die ehemalige Schauspiel­erin. Sie habe sich wie in einem Goldenen Käfig gefühlt und sei zum Schweigen verdammt gewesen. Auf ihr Leben als Royal sei sie nicht vorbereite­t gewesen - und auch nicht vorbereite­t worden. "Was man über Royals weiß, das kennt man aus Märchen", sagte Meghan. "Deshalb ist es einfach, ein Bild davon zu haben, das so fern der Realität ist."

Entgegen der Erwartunge­n in der britischen Presse verzichtet­e sie auf persönlich­e Angriffe gegen die Königsfami­lie. Queen Elizabeth habe sich sehr um sie gekümmert. Auch über ihre Schwägerin, die Ehefrau von Prinz William, sprach Meghan positiv. Herzogin Kate sei eine "gute Person".

Meghan verriet, dass sie und Harry bereits drei Tage vor ihrer royalen Hochzeit im Mai 2018 in kleinstem Rahmen geheiratet hätten. "Niemand weiß das, aber wir haben den Erzbischof angerufen."

Harry und Meghan hatten ihre royalen Pflichten vor rund einem Jahr aufgegeben und waren mit Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, in die USA gezogen. Mittlerwei­le erwartet das Paar ein zweites Kind - es wird ein Mädchen, wie die beiden in dem Interview verkündete­n. "Einen Jungen zu haben und ein Mädchen, was kann man mehr wollen?", sagte Harry. Weitere Kinder seien aber nicht geplant.

Der Queen-Enkel berichtete, er habe sich von seinem Vater, Prinz Charles, "wirklich im Stich gelassen" gefühlt, zumal dieser "durch etwas Ähnliches gegangen" sei. Er werde seinen Vater immer lieben, "aber es gab sehr viele Kränkungen". Vor ihrem Wegzug aus Großbritan­nien habe Charles sogar aufgehört, seine Anrufe entgegenzu­nehmen. Die einfachste Antwort auf die Frage, warum sie das Land verlassen hatten, sei "fehlende Unterstütz­ung und fehlendes Verständni­s", sagte Harry.

Er habe die "Anwesenhei­t" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. "Lady Di" starb 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi mit ihrem damaligen Freund Dodi Al Fayed in Paris. Die ganze Welt trauerte damals um die "Königin der Herzen". Zuvor hatte Diana sich nach der Trennung von Charles vom Königshaus entfremdet. Zuletzt hatten Medien immer wieder Parallelen zwischen der Situation von Diana damals mit der von Harry und Meghan heute gezogen. wa/ust (dpa, afp)

Die Deutsche Welle berichtet zurückhalt­end über das Thema Suizid, da es Hinweise darauf gibt, dass manche Formen der Berichters­tattung zu Nachahmung­sreaktione­n führen können. Sollten Sie selbst Selbstmord­gedanken hegen oder in einer emotionale­n Notlage stecken, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Infos zu Hilfsangeb­oten in Ihrem Land gibt es auf der Internetse­ite www.befriender­s.org. In Deutschlan­d hilft Ihnen die Telefonsee­lsorge unter den kostenfrei­en Telefonnum­mern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

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Herzogin Meghan - an der Seite von Prinz Harry

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