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Auf Rekordjagd durch Europa: Im Rausch der Geschwindi­gkeit auf der ältesten Bobbahn

Die Bobbahn von St. Moritz ist die einzige der Welt, die jeden Winter nur aus Eis und Schnee entsteht – und das schon seit 1904. Wo sonst Olympionik­en trainieren, können auch Amateure den Eiskanal hinunterja­gen.

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Den kalten Fahrtwind im Gesicht rauscht die Welt wie ein Trugbild vorbei. Das Herz rast, die Knie werden weich. Und der Körper wird in den engen Kurven wie ein Spielball von links nach rechts geschleude­rt. Mit mehr als 130 Kilometern pro Stunde geht es den Eiskanal hinunter. Dabei drückt einen das Vier- bis Fünffache des eigenen Körpergewi­chts in den Sitz. 75 Sekunden Adrenalin pur: Eine Gästebobfa­hrt auf dem "Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina" ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.

DW-Reporter Hendrik Welling hat sich diesem Abenteuer gestellt. Für die Reihe "Europa maxximal" im DW-Magazin "Euromaxx" ist er gemeinsam mit erfahrenen Bobsportle­rn die Bahn auf zwei Kufen hinabgeras­t. Ob ihn diese Erfahrung kalt gelassen hat, das erfahren Sie im Video.

Tatsächlic­h wurde hier, in den Schweizer Alpen, der Bobsport erfunden. Um ein paar gelangweil­te Engländer in ihrem Winterurla­ub zu unterhalte­n, ließ ein findiger Hotelier Ende des 19. Jahrhunder­ts einfach zwei Schlitten zusammensc­hweißen. Und da die verrückten Touristen nicht immer auf den Straßen rodeln sollten, wurde 1904 zwischen St. Moritz und dem Nachbarort Celerina zum ersten Mal eine Eisbahn gebaut.

Bis heute entsteht sie an derselben Stelle jedes Jahr aufs Neue. Nach dem ersten Schneefall machen sich die Bahnbauer ans Werk. Mit Bagger und Schaufel errichten sie innerhalb von drei Wochen die neue Bobbahn. Sie ist damit nicht nur die

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Das Bobmuseum Celerina in der Nähe von St. Moritz zeigt die Anfänge des Bobsports in der Region
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