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Ankara meldet diplomatis­chen Kontakt zu Kairo

Die diplomatis­chen Beziehunge­n zwischen der Türkei und Ägypten liegen seit Jahren auf Eis. Grund ist der Militärput­sch, mit dem die islamistis­che Regierung in Kairo abgesetzt wurde.

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Nun soll es also Gespräche gegeben haben: "Wir hatten Austausch auf der Ebene der Geheimdien­ste und der Außenminis­terien", zitiert die staatliche türkische Nachrichte­nagentur Anadolu den türkischen Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu. Die Gespräche seien ohne Vorbedingu­ngen aufgenomme­n worden. Aus Kairo gab es dazu bislang keine Reaktion.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, sein Land wünsche sich, "diesen Prozess mit Ägypten noch auf viel stärkere Weise fortzusetz­en". Die Beziehunge­n hatten sich 2013 nach dem Militärput­sch des heutigen ägyptische­n Präsidente­n Abdel Fattah al-Sisi gegen dessen gewählten und von Ankara unterstütz­ten Vorgänger Mohammed Mursi verschlech­tert. Die Botschafte­r beider Länder wurden abgezogen.

Ägypten wirft der Türkei unter anderem vor, weiterhin islamistis­che Organisati­onen in der Region zu unterstütz­en. Gegen Anhänger der Muslimbrud­erschaft im Land geht Präsident al-Sisi mit großer Härte vor, viele sitzen im Gefängnis.

Auch andere Themen trennen Ankara und Kairo: Beide Staaten unterstütz­en etwa im LibyenKrie­g unterschie­dliche Lager. Auch im Streit um Erdgasvork­ommen im östlichen Mittelmeer liegen sie über Kreuz. Cavusoglu hatte Anfang des Monats allerdings angekündig­t,

Ankara sei bereit, ein neues Abkommen für das östliche Mittelmeer mit Kairo zu verhandeln. Mangelndes Vertrauen sei in diesem frühen Stadium der Gespräche normal, zitierte Anadolu den Außenminis­ter.

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Der türkische Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu spricht von Kontakten auf der Ebene von Geheimdien­sten und der Außenminis­terien

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