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Impfstoff-Zoff: EU exportiert Corona-Impfstoff - auch nach Großbritannien
Trotz Knappheit hat die EU 34 Millionen Impfstoffdosen in alle Welt exportiert - auch nach Großbritannien. Gleichzeitig werfen EU-Abgeordnete Großbritannien vor, seinerseits den Export von AstraZeneca-Dosen zu behindern.
Der Streit zwischen der EU und Großbritannien hatte sich am Wochenende entzündet: In einem offenen Brief schrieb Ratspräsident Charles Michel von einem britischen "Exportbann" für Impfstoff. Die britische Regierung dementierte sofort, einen solchen Bann gebe es nicht. Premierminister Boris Johnson wies die Anschuldigung am Mittwoch bei der Fragestunde im Unterhaus noch einmal voller Empörung zurück. Die durch Probleme mit dem Nordirland-Protokoll aus dem Brexit
Vertrag ohnehin schon vergiftete Stimmung wurde noch gereizter.
London ist stolz darauf, dass inzwischen schon 23 Millionen Briten gegen Corona geimpft sind, ein höherer Anteil als überall sonst in Europa. Allerdings scheint es auf der Insel keinen Mangel an Impfstoff gegeben zu haben - und dazu hat auch die EU beigetragen: Sie teilte jetzt mit, dass sie trotz der Knappheit in ihren eigenen Mitgliedsländern neun Millionen Dosen aus europäischer Produktion nach Großbritannien geliefert hat.
Unterdessen hatte der Pharmakonzern AstraZeneca der EU erklärt, er könne seine vertraglichen Lieferverpflichtungen nur zu 40 Prozent erfüllen. Der AstraZenecaImpfstoff wird auch in Großbritannien hergestellt, von wo er allerdings nach Auffassung der EU nicht exportiert wurde. Der Konzern habe vorrangig die Lieferungen aus seinem britischen Vertrag erfüllt. Auf diese Weise entstand das Wort vom "Exportbann".
Seit Januar streiten sich beide Seiten um diese Lieferungen und entgegen britischer Darstellung
beharrt die EU darauf, dass die entsprechenden Verträge mit dem Pharmakonzern gleichwertige Verpflichtungen enthalten und quasi gleichzeitig abgeschlossen wurden. Gibt es also eine Sondervereinbarung zwischen dem mehrheitlich britischen Pharmaunternehmen und der britischen Regierung?
nötig, denn er verstehe", erzählt der Schlesier und Co-Regisseur des Theaterstücks, Robert Talarczyk, der DW. "Nach dem Auftritt kam er gerührt auf die Bühne. Tränen rannen ihm aus den Augen und er rief in schlesischer Mundart: 'Job twoju mać'!" (sehr frei übersetzt: "Affengeile Nummer!").
Der Regisseur meint, die Popularität des Janosch-Stücks sei auch darauf zurückzuführen, dass es eines der wenigen ist, in dem über Schlesier aus der Perspektive von Schlesiern erzählt wird - und das mittels schlesischer Darsteller: "Es klingt vielleicht chauvinistisch und nationalistisch, aber es ist wichtig, dass das Schlesische im Blut liegt". Alle Versuche mit Schauspielern, die diesen polnischen Dialekt erst hätten lernen müssen, seien fehlgeschlagen.
Janosch selbst wuchs zweisprachig auf, da alle Verwandten sowohl Deutsch als auch Polnisch sprachen. In Królikowskis Film präzisierte der Künstler, während der NaziHerrschaft (1933-45) hätten die
Erwachsenen untereinander Polnisch beziehungsweise Schlesisch gesprochen - aber mit ihm fast ausschließlich auf Deutsch. Sie hatten Angst, der Junge könnte die Aufmerksamkeit der Gestapo auf die Familie lenken, wenn er auf der Straße Polnisch geredet hätte, vertraute Janosch 2005 der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" an.
Wojciech Królikowski erzählt, dass Janosch von der Idee, einen Film über ihn zu drehen, nicht begeistert war. Seine Biografin Angela Bajorek habe er sogar gebeten, ausrichten zu lassen, dass er bereits gestorben sei. "Das ist
Janosch", sagt Królikowski und betont, es sei seiner Hartnäckigkeit zu verdanken, dass der Film überhaupt entstand. Das erste, was ihn überrascht habe, sei die Größe des Schriftstellers gewesen. "Ich habe keinen so großen, stämmigen, kräftigen Mann erwartet", so Królikowski im Interview mit der DW.
Der Regisseur und sein Team verbrachten zwei Tage im Haus von Janosch. "Am dritten Tag muss er genug von uns gehabt haben, denn er hat uns nicht mehr reingelassen", berichtet Królikowski. Im Film erklärt Janosch dann auch, dass er nie wieder ein Fernsehteam in sein Haus lassen würde.
Noch im selben Jahr sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), er habe noch viele Ideen und arbeite jeden Tag an einem neuen Buch. "Es sieht so aus, als würde es für mich noch 20 Jahre dauern, bis es endlich vorbei ist", so Janosch weiter. Mit seiner Arbeit wolle er "den Menschen ein bisschen Glück und Unbeschwertheit geben" - etwas, das die meisten nur in der Kindheit genössen. Und das ihm selbst nicht vergönnt war.