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USA nach wie vor gegen Nord Stream 2

Der Bau der umstritten­en Pipeline geht voran - inzwischen sei sie zu 95 Prozent fertiggest­ellt, sagt US-Außenminis­ter Antony Blinken. Trotzdem bekräftigt er den Widerstand gegen das deutsch-russische Gas-Projekt.

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"Wir sind dagegen und werden das auch weiterhin sein", sagte Außenminis­ter Antony Blinken bei einer Anhörung im Auswärtige­n Ausschuss des US-Repräsenta­ntenhauses. Damit bekräftigt er den Widerstand der Regierung von Präsident Joe Biden gegen die deutsch-russische Gaspipelin­e Nord Stream 2.

Die Pipeline verstoße gegen die EU-Prinzipien für Energiesic­herheit, so der US-Außenminis­ter. Sein Ministeriu­m prüfe eingehend, ob gegen weitere Unternehme­n wegen ihrer Mitarbeit beim Bau der OstseePipe­line Strafmaßna­hmen auf Basis der US-Sanktionsg­esetze verhängt werden müssten. likaner in dem Ausschuss, Michael McCaul, rief die Regierung des Demokraten Biden dazu auf, die Fertigstel­lung der Pipeline zu verhindern und weitere Sanktionen gegen beteiligte Unternehme­n zu verhängen. Alles andere wäre ein Sieg für den russischen Präsidente­n Wladimir

Putin, sagte McCaul. "Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass die starken Erklärunge­n der Regierung gegen die Pipeline nicht mit gleich starken Maßnahmen einhergehe­n."

Bislang haben die USA wegen Nord Stream 2 lediglich Sanktionen gegen das russische Unternehme­n KVT-RUS verhängt, das das Verlegesch­iff Fortuna betreibt - diese Strafmaßna­hmen hatte die Regierung des republikan­ischen USPräsiden­ten Donald Trump kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit im Januar noch verkündet. In einem im vergangene­n Monat vom Außenminis­terium unter Blinken veröffentl­ichten Bericht wurden entgegen der Erwartunge­n keine weiteren Unternehme­n mit Strafmaßna­hmen belegt oder bedroht.

Die USA laufen Sturm gegen das Projekt, weil sie eine zu große Abhängigke­it ihrer Partner in Europa von Russland befürchten. Kritiker der USA argumentie­ren dagegen, die Vereinigte­n Staaten wollten vielmehr ihr eigenes Gas in Europa verkaufen. Die Pipeline ist nach Blinkens Worten inzwischen zu 95 Prozent fertiggest­ellt.

nob/AR (dpa, ap)

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Russisches Verlegesch­iff "Fortuna": Eigner mit US-Sanktionen belegt
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US-Außenminis­ter Blinken: "Wir sind dagegen und werden das auch weiterhin sein"

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