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Erfinder des Tango Nuevo: Astor Piazzolla zum 100.
Ein argentinisches Sprichwort lautet: "Alles ändert sich, nur der Tango nicht." Das stimmte nur solange, bis Astor Piazzolla den Tango revolutionierte.
Selten sind der Name eines Komponisten und Musikers so eng mit einem Musikstil verbunden, wie der von Astor Piazzolla mit dem Tango. Dabei konnte er dieser Musik anfangs nur wenig abgewinnen, schlug sein Herz doch für den Jazz. Doch es sollte anders kommen. das Licht der Welt. Argentinien bringt der kleinen Familie nicht den erhofften Wohlstand, und so ist Astor gerade mal vier Jahre alt, da ziehen seine Eltern auf der Suche nach einem besseren Leben mit ihm weiter nach New York. Vater Vincente eröffnet dort einen Friseursalon; der Sohn begeistert sich mehr für Musik als Haare und lernte schon früh, Klavier zu spielen. Am liebsten Jazz und Stücke von Johann Sebastian Bach.
Der Tango ist trotzdem allzeit präsent, denn der heimwehkranke Vincente liebt den melancholischen Klang über alles." Mein Vater hörte ständig Tango und dachte wehmütig an Buenos Aires zurück, an seine Familie, seine Freunde - immer nur Tango, Tango", erinnert sich Astor Piazzolla später an die Jahre seiner Kindheit. Vincente schenkt seinem Sohn ein Bandoneon - und da Astor seinen Vater sehr liebt, übt der Achtjährige nicht nur fleißig Piano, sondern auch dieses Instrument.
Doch der Tango- Funke springt nicht über - auch nicht, als er den Sänger Carlos Gardel, den Tango-Gott der 1930er Jahre, kennenlernt. 1935 übernimmt
Astor nämlich in dem in den USA gedrehten Film "El día en que me quieras" (etwa: Der Tag, an dem du mich lieben wirst), die Rolle eines Zeitungsjungen.
1937 kehrt die Familie Piazzolla nach Buenos Aires zurück. Und hier hat der Jazz-Fan Astor