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Impfstopp für AstraZeneca: Was man jetzt wissen muss
Nach mehreren Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit der Verimpfung des AstraZeneca-Vakzins wächst die Verunsicherung. Was ist der aktuelle Stand und wie geht es weiter für die, die schon eine Dosis erhalten haben?
Informationen: Es sei zum Beispiel möglich, dass es sich eher um eine Häufung von Diagnosen, als eine Häufung von Fällen handle: "Wegen Kopfschmerzen und ein wenig Übelkeit gehen viele Menschen gar nicht zum Arzt oder erst, wenn sie lange anhalten oder sehr stark sind. Vielleicht tun sie das früher, wenn sie frisch geimpft sind." Dann wären die fraglichen Thrombosen möglicherweise nicht oder erst später entdeckt worden - mehr oder weniger in Einklang mit der statistischen Wahrscheinlichkeit. Auch eine dritte Möglichkeit schließt Dohmen nicht aus: "Letztlich kann es sich auch um einen bloßen Zufall handeln." erstmal rational dranzugehen." Die EMA hatte den Impfstoff erst vor sieben Wochen in der EU zugelassen.
Der Empfehlung des PEI, die AstraZeneca-Impfungen auszusetzen, soll so lange bestehen bleiben, bis die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zu einer abschließenden Bewertung gekommen ist. Die EMA will sich an diesem Donnerstag dazu äußern.
Kritiker bemängeln, dass Nebenwirkungen von Impfungen bisher nicht aktiv nachverfolgt werden. Bisher werden in Deutschland nur Nebenwirkungen gemeldet, wenn Ärzte oder auch Apotheker den Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen Erkrankungen und einer Impfung melden. Voraussetzung dafür ist, dass auch die Patienten die Fachleute über ihre Impfungen und Beschwerden informieren. "Was uns in Deutschland fehlt, ist ein gutes Impfregister", sagte der Mikrobiologe Tomas Jelinek, der unter anderem das Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin leitet, in einem Video mit der Tageszeitung "Die Welt".
In einem Impfregister würden Impfungen und andere klinische Patientendaten systematisch, anonymisiert oder auch pseudonymisiert erhoben, sodass empirische Zusammenhänge sehr einfach und schnell aufzudecken wären. Medizinische Register gibt es bereits für viele Krankheiten und Therapieformen von Rheuma über Krebs bis hin zu künstlichen Gelenken.