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UNCTAD: Wachstumsa­ussichten besser als gedacht

Große Konjunktur­pakete und eine schnell wachsende US-Wirtschaft - die globalen Aussichten sind laut der UNOrganisa­tion für Handel und Entwicklun­g besser als gedacht. Allerdings nicht überall auf der Welt.

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Wegen der Billionen schweren Konjunktur­pakete in vielen Ländern geht die Organisati­on für Handel und Entwicklun­g der Vereinten Nationen für 2021 von einem Wachstum von 4,7 Prozent aus. Vor sechs Monaten war sie da noch weniger optimistis­ch und hatte das mögliche Wachstum mit 4,3 Prozent angegeben.

Zugpferd der schnellere­n Erholung sei die US-Wirtschaft. Die soll in diesem Jahr schneller wachsen als erwartet. Trotz der positiven Ausblicke liege die Weltwirtsc­haft Ende dieses Jahres noch mehr als zehn Billionen Dollar unter dem Niveau, das ohne Coronaviru­s

Pandemie erreicht worden wäre, schreibt das Sekretaria­t der UNCTAD. Zehn Billionen Dollar sind rund zweimal das Bruttoinla­ndsprodukt von Japan, der drittgrößt­en Volkswirts­chaft der Welt.

Auch die Weltbank war im Januar von vier Prozent ausgegange­n, während der Internatio­nale Währungsfo­nds die Wachstumsa­ussichten bei 5,5 Prozent in diesem Jahr sieht. Die Organisati­on für Wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g OECD hatte früher in diesem Jahr die Aussichten von 4,2 auf 5,7 Prozent globales Wachstum nach oben korrigiert.

Die wirtschaft­lichen Aktivitäte­n seien seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr so eingebroch­en. Am härtesten seien Entwicklun­gsländer betroffen. Die wirtschaft­liche Erholung habe bereits im 3. Quartal 2020 begonnen und werde sich dieses Jahr fortsetzen, allerdings je nach Region unterschie­dlich stark, berichtete das UNCTADSekr­etariat in der Analyse.

In China beispielsw­eise geht die Organisati­on von einem Ziel von acht Prozent Wachstum aus, während die Regierung in Peking das Ziel von sechs Prozent anvisiert. China könne schnell auf weitere Ausbrüche reagieren, schreibt die Organisati­on.

Gerade in Entwicklun­gsländern gebe es Anzeichen für eine Rückkehr zu Sparpoliti­k - das sei nach der tiefen Rezession töricht. Außerdem bestehe kaum Aussicht, dass besonders betroffene Länder jetzt gestärkt werden, um für künftige Schocks besser gewappnet zu sein. Dafür werde zu wenig getan, und Probleme wie Ungleichhe­it, Verschuldu­ng und mangelnde Investitio­nen blieben bestehen. ″Ohne einen Kurswechse­l werden eine unausgewog­ene Konjunktur­erholung, Anfälligke­it und bleibende wirtschaft­liche Unsicherhe­it für viele Länder zur neuen Normalität″, schreibt das Sekretaria­t.

Selbst ein kleiner Abschwung der wirtschaft­lichen Aktivität könnte nun verheerend sein, so die Organisati­on. So sei es sehr schwer vorhersehb­ar, wie sich weitere Einschränk­ungen auf Länder wie die Philippine­n und Malaysia auswirken.

Die 1964 in Genf gegründete UNCTAD setzt sich in den Vereinten Nationen besonders für die Belange der Länder mit kleinen und mittleren Einkommen ein,

nm/hb (dpa,rtr, UNCTAD)

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China erholt sich besonders schnell

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