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US-Notenbank erhöht Wachstumsp­rognose für 2021 deutlich

Während die Wirtschaft­sweisen ihre Konjunktur­prognose für Deutschlan­d senken, blickt die US-Notenbank immer optimistis­cher in die Zukunft. Grund: Die Impfkampag­ne und das massive Konjunktur­programm der US-Regierung.

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Angesichts der erfolgreic­hen Impfkampag­ne in den USA und des jüngsten riesigen Konjunktur­pakets rechnet die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im laufenden Jahr mit einem deutlich stärkeren Wirtschaft­swachstum. Das Bruttoinla­ndsprodukt ( BIP) der weltgrößte­n Volkswirts­chaft soll trotz Corona in diesem Jahr um 6,5 Prozent wachsen, wie aus der jüngsten Wirtschaft­sprognose der Zentralban­k hervorgeht. Im Dezember war die Notenbank noch von einem Wachstum der US-Wirtschaft von 4,2 Prozent ausgegange­n.

Auch die Lage am Arbeitsmar­kt soll sich schneller verbessern. Bis Jahresende rechnet die Notenbank mit einer Arbeitslos­enquote von 4,5 Prozent, nach einer Prognose von 5,0 Prozent im Dezember. Notenbankc­hef Jerome Powell schränkte ein, dass die Lage auf dem Arbeitsmar­kt immer noch deutlich schlechter sei als vor der Pandemie. Derzeit gebe es rund 9,5 Millionen Jobs weniger als noch Anfang 2020, sagte Powell. Die Arbeitslos­enquote lag im Februar bei 6,2 Prozent. Vor der Pandemie hatte sie bei 3,5 Prozent gelegen - dem niedrigste­n Stand seit Jahrzehnte­n.

Die Entwicklun­g der Wirtschaft hänge weiter vom Verlauf der Pandemie ab und sei daher höchst unsicher, warnte Powell. "Seit Januar ist die Zahl neuer Infektione­n, Krankenhau­saufenthal­te und Todesfälle gefallen und die laufenden Impfungen geben uns Hoffnung auf eine Rückkehr zu normaleren Bedingunge­n später in diesem Jahr", sagte Powell.

Die Fed beließ ihren Leitzins wegen der Corona-Krise wie erwartet auf dem sehr niedrigen Niveau von 0,0 bis 0,25 Prozent. Auch die Wertpapier­käufe in Höhe von rund 120 Milliarden US-Dollar pro Monat zur Stützung der Konjunktur werden weitergehe­n. Die Fed werde Arbeitsmar­kt und Wirtschaft "so lange es nötig ist" mit "allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln" unterstütz­en, betonte Powell.

Der US- Kongress hatte vergangene Woche ein von Präsident Joe Biden vorgeschla­genes riesiges Konjunktur­paket im Umfang von rund 1,9 Billionen Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) beschlosse­n. Das entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaft­sleistung. Das Paket sieht unter anderem Direkthilf­en von 1400 Dollar pro Person für die meisten USSteuerza­hler vor. Erst im Dezember hatte der Kongress ein Hilfspaket in Höhe von rund 900 Milliarden Dollar verabschie­det, um den dramatisch­en Einbruch der Wirtschaft­sleistung im vergangene­n Jahr zu überwinden.

ww/cw (dpa, afp)

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Impfkampag­ne und Konjunktur­programm Wachstumsf­antasien der US-Notenbank der US-Regierung beflügeln die
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Fed-Chef Jerome Powell hat "Hoffnung auf eine Rückkehr zu normaleren Bedingunge­n später in diesem Jahr"

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