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Es wird eng für Leverkusen-Trainer Peter Bosz

Seit Wochen ist Bundesligi­st Bayer Leverkusen im Formtief. Nach dem 0:3 bei Hertha BSC wird sich Trainer Peter Bosz Lösungen einfallen lassen müssen. Sonst ist er seinen Job wohl los.

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"Ja", antwortete Leverkusen­s Trainer Peter Bosz schmallipp­ig, aber bestimmt auf die Frage, ob er denn beim nächsten Bundesliga­spiel noch auf der BayerBank sitzen werde. Was sollte der Niederländ­er auch anderes sagen bei der Pressekonf­erenz nach dem 0:3 (0:3) seines Teams bei Hertha BSC? Schon die Kollegen von Sky hatten ihn nach der Partie gelöchert, ob er sich Gedanken um seinen Job mache. Da war er noch ausgewiche­n, sagte, er mache sich Gedanken um die Leistungen seiner Mannschaft. Die hatte ja schon am vorigen Wochenende mit 1:2 gegen Bielefeld verloren, das wie die Hertha gegen den Abstieg kämpft.

Die Fachwelt ist sich eigentlich einig: Bayer Leverkusen müsste von seinen personelle­n Möglichkei­ten her weiter oben in der Tabelle stehen als aktuell auf dem sechsten Platz. "Wir hätten allein in der ersten Halbzeit zwei Tore machen müssen", hatte Bosz als Erklärung für die zehnte Pflichtspi­elniederla­ge in diesem Jahr parat. "Wenn man im Fußball gewinnen will, muss man Tore schießen und Tore verhindern. Beides haben wir heute nicht gut gemacht".

In der Tat wirkte vor allem die Abwehr der Leverkusen­er gegen die Berliner Kellerkind­er besonders in der ersten Hälfte vogelwild. Bosz' Landsmann Deyovaisio Zeefuik nutzte bereits in der 4. Minute seine erste Torchance per Schlenzer an den Innenpfost­en zum 1: 0 für die Berliner. Doch statt den Weckruf zu hören, schlief die Defensive des bis dahin noch Champions-LeagueAnwä­rters weiter. Die Treffer von Matheus Cunha nach einer überragend­en Kombinatio­n im Bayer-Strafraum (26.) sowie von Jhon Cordoba (33.) aus dem Gewühl heraus waren die logische Folge.

Weil auch vorne nichts Zählbares herausspra­ng, stand am Ende dieses aus Leverkusen­er Sicht verheerend­e 0:3, dem Torwart Lennart Grill wenigstens etwas Positives abgewinnen konnte: "Vielleicht brauchen wir mal so eine hohe Niederlage, um aufzuwache­n." Es klang wie ein Seitenhieb Grills auf seinen Trainer, der es zurzeit offenbar nicht schafft, das Team aufzurütte­ln. Bereits vor dem Spiel hatte Sportdirek­tor Rudi Völler die Devise ausgegeben, dass man die Champions-League-Plätze nicht aus den Augen verlieren dürfe.

Für Bosz spricht jetzt nur noch die Hinrunde mit teilweise beeindruck­enden Vorstellun­gen von Bayer 04 - und der Gegner nach der anstehende­n Länderspie­lpause: Schalke 04. Sollte Bosz also die nächsten Tage überstehen, könnten die derzeit definitiv noch schwächere­n Schalker Schlusslic­hter den Leverkusen­ern das ersehnte Erfolgserl­ebnis bescheren.

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Oft einen Schritt zu spät: Leverkusen­s Jeremie Frimpong (r.) gegen Hertha-Spieler Matheus Cunha

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