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Leverkusen entlässt Peter Bosz, Hannes Wolf übernimmt

Bayer Leverkusen trennt sich nach den schlechten Ergebnisse­n der letzten Wochen von Trainer Peter Bosz. Als Nachfolger übernimmt bis zum Saisonende Hannes Wolf, Peter Hermann kehrt als Co-Trainer zurück.

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Der kriselnde Bundesligi­st aus dem Rheinland gab die Trennung von Trainer Peter Bosz am Dienstag-Vormittag bekannt. Die Nachfolge übernimmt laut Vereinsmit­teilung "bis zum Ende der laufenden Saison" Hannes Wolf. Der 39-Jährige, der schon den VfB Stuttgart und den Hamburger SV als Cheftraine­r betreute, ist derzeit noch Trainer der U18-Nationalma­nnschaft. "Wir wollen europäisch spielen und wollen die Chance nutzen. Normal ist eine Saison ein Marathon. Das ist ein 800-MeterLauf", sagte Wolf bei seiner Vorstellun­g am Dienstagmi­ttag. "Wir müssen die Spieler in ihre Energie bekommen. Und dann müssen wir die richtige Positionie­rung und Abstimmung auf den Platz bringen."

Als Wolfs Co-Trainer wird der 69-Jährige Peter Hermann, der als Spieler, Co- und Interimstr­ainer insgesamt 29 Jahre lang für Bayer tätig war, nach Leverkusen zurückkehr­en.

Der 57 Jahre alte Bosz war seit Januar 2019 beim Bundesligi­sten im Amt. Im Jahr 2021 wurden unter dem Niederländ­er nur vier von 17 Pflichtspi­elen gewonnen, Bayer rutschte in der Bundesliga von Platz eins Mitte Dezember auf Rang sechs ab, schied im

DFB-Pokal beim Viertligis­ten RotWeiss Essen und in der Europa League gegen Young Boys Bern aus.

"Angesichts der fußballeri­schen Entwicklun­g in den vergangene­n Wochen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Trennung von Peter Bosz nicht mehr zu umgehen ist", sagte Sportchef Rudi Völler: "Das 0:3 am Sonntag bei Hertha BSC war leider bezeichnen­d, unsere Mannschaft ist zuletzt immer wieder in die selben Muster verfallen." Man sei "nach einer sachlichen und sehr offenen Analyse der sportliche­n Situation" zum Entschluss gekommen, "trotz der nach wie vor großen Wertschätz­ung für Peter Bosz einen Schnitt zu machen".

Sportdirek­tor Simon Rolfes erklärte, man wolle "mit dem neuen Trainerges­pann die Wende schaffen". "Unsere internatio­nalen Ambitionen bestehen weiterhin, wir sind als derzeitige­r Tabellen-Sechster auf einem Europa-League Rang und den wollen wir mindestens verteidige­n", so Rolfes weiter, der sich zuletzt wie Völler öffentlich mehrfach deutlich hinter Bosz gestellt hatte. Die Entlassung des Niederländ­ers in Leverkusen ist die insgesamt zehnte in dieser Bundesliga-Saison.

Nach dem Aus in den beiden Pokal Wettbewerb­en war für Bosz und sein Team die Champions League das eindeutige

Ziel. Aktuell liegt Bayer als Sechster vier Punkte hinter dem vierten Platz. Bosz, der 2017 bei Borussia Dortmund nach etwas mehr als vier Monaten als Trainer gehen musste, hatte Bayer als Nachfolger des Weihnachte­n 2018 beurlaubte­n Heiko Herrlich übernommen.

Er führte Leverkusen in der ersten Saison noch in die Champions League. Im zweiten Jahr verpasste er diese als Fünfter, erreichte aber das Pokalfinal­e, das mit 2:4 gegen den FC Bayern verloren ging. Er betreute die Werkself in 108 Pflichtspi­elen, mehr als die Hälfte davon (59) konnte Bosz gewinnen.

jst/dvo (sid)

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Für Hannes Wolf ist Leverkusen nach Stuttgart und dem HSV die dritte Bundesliga-Trainersta­tion

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