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Millionens­chwerer TV-Vertrag für Englands Frauenfußb­all

Mit einem neuen TV-Vertrag für die Women's Super League stößt der englische Frauenfußb­all in neue Dimensione­n vor. Von denen kann die Frauen-Bundesliga nur träumen.

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Mit einem neuen millionens­chweren TV-Vertrag soll der Frauenfußb­all in England deutlich größere Aufmerksam­keit erhalten. Die Fernsehsen­der Sky Sports und BBC sicherten sich Teile der Übertragun­gsrechte für die Women's Super League (WSL) ab der kommenden Saison für die nächsten drei Jahre. Das teilte der englische Fußballver­band FA mit.

Allein der Vertrag mit dem Sender Sky, der bis zu 44 Spiele pro Saison zeigen wird, soll der Liga laut britischen Medienberi­chten umgerechne­t über zehn Millionen Euro einbringen. Die BBC, die 22 Partien frei empfangbar ausstrahle­n wird, steuert angeblich weitere rund acht Millionen Euro dazu. Es war das erste Mal, dass die Rechte an der WSL unabhängig vom Männerfußb­all verkauft wurden.

"Das ist ein Meilenstei­n, der die WSL verändern wird", sagte Kelly Simmons, die für den Profifußba­ll der Frauen zuständige FA-Direktorin. Es sei ein "wegweisend­er Deal" für den gesamten Frauenfußb­all. "Es ist ein sehr emotionale­r Moment. Wenn wir uns die Einschaltq­uoten anschauen, wird uns das ohne Zweifel zur meistgeseh­enen Frauenspor­tliga der Welt machen", sagte Simmons.

Ähnlich äußerte sich Emma Hayes, Frauen-Trainerin des FC Chelsea, vor dem Viertelfin­alHinspiel der Championsl­eague gegen den deutschen Meister

VfL Wolfsburg an diesem Mittwoch (Anstoß 17 Uhr MEZ): "Es ist ein Tag, auf den alle Leute in unserem Sport richtig hart hingearbei­tet haben - auf und neben dem Platz. Es ist eine neue Dimension."

Von den Summen des neuen englischen TV-Vertrags kann die Frauen-Bundesliga, die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zentral vermarktet wird, nur träumen. Die zwölf Vereine können schon froh sein, wenn ihre Spiele überhaupt den Weg ins frei empfangbar­e Fernsehen finden. ARD und ZDF haben zwar uneingesch­ränkte Rechte für alle Spiele, nutzen sie aber eher selten. Der Sender Eurosport darf eine Live-Partie pro Spieltag zeigen. Der DFB garantiert den Bundesliga-Klubs je rund 300.000 Euro pro Jahr aus der Zentralver­marktung.

sn/asz (sid)

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