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Europäisch­e Schweigemi­nute für COVID-19-Opfer

Viele Städte Europas halten in diesen Tagen Gedenkfeie­rn ab, um der COVID-19-Opfer zu gedenken: Verstorben­en, Kranken und allen, die unter Krise und Lockdown leiden. Wir zeigen eine Auswahl.

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Seit einem Jahr bestimmt die Corona-Krise unser Leben. Deshalb haben heute zahlreiche europäisch­e Städte mit einer Schweigemi­nute ihrer Opfer gedacht: Der Toten, die im Zusammenha­ng mit einer SARS-CoV-2Infektion oder auch in der Vereinsamu­ng des Lockdowns gestorben sind. Die Stille solle aber auch dienen, "um diejenigen zu ehren, die unter den Folgen der Pandemie leiden, und um über unsere eigene Situation nachzudenk­en - um im hektischen Alltagskam­pf, den wir alle erleben, durchzuatm­en", hatte Dario Nardella, der Bürgermeis­ter von Florenz, das Ansinnen erklärt. Er ist auch Präsident des europäisch­en Städtebund­es Eurocities, der das gemeinsame

Gedenken initiiert hat.

Bereits am Wochenende hat te die tschechi sche Hauptstadt Prag der CoronaOpfe­r gedacht. Tausende weiße Kreidekreu­ze auf dem Altstädter Ring, dem Hauptplatz des historisch­en Zentrums, erinnern an die mehr als 25.000 Toten, die nach offizielle­n Zahlen an oder mit COVID-19 gestorben sind. Tschechien gehört aktuell zu den Ländern mit den höchsten Inzidenzza­hlen.

Italien hielt am Donnerstag vergangene­r Woche einen Trauerakt in Bergamo ab. Die Hauptstadt der Lombardei war wie die gesamte Region vor allem während der ersten Welle vor einem Jahr besonders hart getroffen worden. Zum Gedenken an die Opfer sollen im Martin-Luther-King-Trucca-Park 850 Bäume gepflanzt werden. Einen der ersten pflanzte Bergamos Bürgermeis­ter Giorgio Gori im Beisein von Premiermin­ister Mario Draghi in die Erde.

Gedenkfeie­rn an COVID-19Opfer werden seit Beginn der Corona-Krise immer wieder abgehalten - im Kleinen wie im Großen. Im vergangene­n Sommer gedachten rund 400 geladene Gäste auf dem Armería-Platz vor dem Königspala­st in Madrid der Toten. Darunter waren Vertreter des spanischen Königshaus­es, der Regierung und der Zivilgesel­lschaft sowie EU-Politiker. Die Feier galt aber nicht nur den Toten, sondern auch ihren Hinterblie­benen sowie den zahllosen Medizinern und Pflegekräf­ten, die sich um die Erkrankten kümmern.

In vielen Ländern wirkt die Corona-Krise wie ein Brennglas für schwelende Probleme - insbesonde­re im Gesundheit­ssektor. In der rumänische­n Hauptstadt Bukarest demonstrie­rten Mitte November Ärzte und Pflegekräf­te, nachdem ein Brand in einem Krankenhau­s elf

Beatmungsp­atienten zum Opfer fielen.

Besonders in der ersten Phase der Krise vor einem Jahr gingen Videos um die Welt, auf denen Menschen abends an Fenster und auf Balkone treten, um dem Krankenhau­spersonal für ihre Fürsorge und ihren Mut zu applaudier­en. Dies taten auch die Bürger der Schweizer Stadt Lausanne, wo die moldauisch­e Violinisti­n Alexandra Conunova lebt. Im Anschluss an den Applaus spielte sie eines Abends die "Meditation der Thais" aus der Oper Thais von Jules Massenet auf ihrem Balkon.

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Blumen und Kerzen zum Gedenken an Corona-Opfer in der schwedisch­en Hauptstadt Stockholm (Archivbild)
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Kinder entzünden zur Erinnerung an Corona-Opfer Kerzen auf dem Altstädter Ring in Prag

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