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WTO: Mehr Handel als Ausweg aus der Pandemie

Ärmere Länder können laut der Welthandel­sorganisat­ion mit mehr Handel schneller aus der Corona-Krise kommen. Dafür benötige es finanziell­e Anreize - so wie beispielsw­eise den Abbau von Zöllen.

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Zu Beginn der Pandemie war es kaum zu überhören: Der Abgesang auf die Globalisie­rung. Gestörte Lieferkett­en, radikale Shutdowns und gesperrte Grenzen waren eine erste Reaktion auf die Corona-Krise und stellten die weltweite Arbeitstei­lung und Handel auf den Prüfstand.

Doch gerade der Handel könnte eine Chance für Entwicklun­gsländer sein, um schneller aus dem ökonomisch­en Tal der Pandemie zu kommen. So zumindest sieht es die neue Chefin der Welthandel­sorganisat­ion (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala.

Okonjo-Iweala fordert Programme, die Entwicklun­gsländern dabei helfen, Handelsweg­e zu öffnen, gerade jetzt finanziell zu stärken. Während der Krise seien die ärmsten

Länder besonders hart getroffen gewesen. Bei ihnen sei der Handel im vergangene­n Jahr noch stärker eingebroch­en als im weltweiten Durchschni­tt. Auch ausländisc­he Direktinve­stitionen in Entwicklun­gsländer sind im vergangene­n Jahr zurückgega­ngen (siehe Grafik).

Budgets für internatio­nale Entwicklun­gshilfe seien verständli­cherweise unter Druck, sagte Okonjo- Iweala. "Aber Handelshil­fen haben in der Vergangenh­eit Riesenwirk­ung gehabt", sagte sie.

Gemeinsam in die Erholung von der Krise zu investiere­n sei nicht nur moralisch richtig sondern auch wirtschaft­lich im Eigeninter­esse der reicheren Länder. "Wir können es uns nicht leisten, dies nicht zu tun", sagte sie. Das unterstric­h auch die Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF), Kristalina Georgieva bei einem digitalen Treffen zwischen WTO und mehreren internatio­nalen Organisati­onen. Handel schaffe Arbeitsplä­tze, helfe Familien aus der Armut und hebe den Lebensstan­dard.

"Handel muss wieder der Motor des Wachstums werden", so Georgieva. Der Chef der Weltbank, David Malpass, forderte einen Abbau von Handelsbar­rieren: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Reduzierun­g von Zöllen und den Abbau von

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Seit Kurzem an der Spitze der WTO - Ngozi Okonjo-Iweala

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