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Frankreich ab Sonntag Hochinzide­nzgebiet

Es hat sich abgezeichn­et - nun ist es offiziell: Wer aus Frankreich nach Deutschlan­d einreist, muss einen negativen Corona-Test dabei haben. Auch für Tirol, Tschechien und die Slowakei gibt es Änderungen.

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Die Bundesregi­erung stuft ganz Frankreich als CoronaHoch­inzidenzge­biet ein. Die Regelung gilt ab Sonntag 00.00 Uhr, wie das Robert Koch-Institut auf seiner Webseite mitteilt. Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen ins Nachbarlan­d. 30.000 Neuinfekti­onen pro Tag

Die Infektions­lage in Frankreich hatte sich in den vergangene­n Wochen kontinuier­lich verschlech­tert. Täglich melden die Behörden etwa 30.000 neue Ansteckung­en. Die Situation in den Krankenhäu­sern ist in mehreren Regionen extrem angespannt. Die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt aktuell bei 325 im landesweit­en Schnitt. Die Einstufung als Hochinzide­nzgebiet erfolgt ab einem Wert von etwa 200.

Wer aus diesen Gebieten nach Deutschlan­d einreist, muss einen negativen Corona-Test mit sich führen. Für Pendler im Grenzgebie­t treffen die jeweiligen Bundesländ­er in der Regel spezielle Regelungen.

Für den französisc­hen Verwaltung­sbezirk Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz hatte Deuts chland die Einreis ebes - timmungen bereits Anfang März verschärft, weil dort die südafrikan­ische Corona-Variante grassiert. Dort gibt es bereits eine Testpflich­t für die Einreise.

Kontrollie­rt wird sie wahrschein­lich auch künftig aber nur stichprobe­nartig hinter der Grenze im Rahmen der sogenannte­n Schleierfa­hndung. Stationäre Grenzkontr­ollen sind nicht geplant. Die rheinlandp­fälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer sagte: "Uns ist es wichtig, dass wir das Infektions­geschehen eindämmen und trotzdem die Grenzen weiter offen halten." Die Einstufung als Hochinzide­nzgebiet richte sich in keiner Weise gegen die Partner in Frankreich, sondern gegen das Virus.

Frankreich­s Außenminis­ter Jean-Yves Le Drian sagte dem Sender Franceinfo, die neuen Regelungen würden Pendlern Probleme bereiten. Man wolle aber versuchen, diese so gering wie möglich zu halten. Tirol ab Sonntag nur "Risikogebi­et"

An den Grenzen zu Tirol und zu Tschechien gibt es dagegen derzeit auf Wunsch der angrenzen Länder Bayern und Sachsen solche stationäre­n Kontrollen. Sie werden nun zumindest an der Grenze zum österreich­ischen Tirol aufgehoben, das ab Sonntag nur noch "normales" Risikogebi­et ist. Österreich­s Kanzler Sebastian Kurz begrüßte den Schritt.

In Tirol sind rund 3000 Pendler von der Entscheidu­ng betroffen. Die Grenzkontr­ollen haben in dem auch bei Urlaubern beliebten Bundesland für erhebliche­n Ärger gesorgt. Als sie in der vergangene­n Woche noch einmal um zwei Wochen verlängert wurden, sprach Landeschef Günther Platter (ÖVP) von "ungerechtf­ertigter Schikane".

Die Bundesregi­erung hatte weite Teile Tirols, Tschechien und die Slowakei am 14. Februar zu Gebieten mit besonders gefährlich­en Virusvaria­nten erklärt. Es ist die höchste Risikostuf­e mit den härtesten Einreisere­geln. Aus Virusvaria­ntengebiet­en dürfen nur noch Bundesbürg­er sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthalt­serlaubnis in Deutschlan­d einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenf­ahrer und Grenzgänge­r mit systemrele­vanten Berufen. Für alle anderen Einreisend­en gilt eine besonders strenge Quarantäne­pflicht von 14 Tagen, die auch nicht verürzt werden kann.

Tschechien und die Slowakei werden ab Sonntag als Hochinzide­nzgebiete geführt. Damit zeichnet sich auch hier eine Entschärfu­ng der Lage ab. Das geltende Beförderun­gsverbot entfällt. Seit Wochen gibt es keine regelmäßig­en Bahn- und Busverbind­ungen mehr zwischen Tschechien und Deutschlan­d.

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Am Ufer der Rhone genießen viele Franzosen die Sonne - vor der Ausgangssp­erre ab 19.00 Uhr

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