Deutsche Welle (German edition)

RKI meldet mehr als 21.500 Neuinfekti­onen

Die Corona-Infektions­zahlen in Deutschlan­d steigen stark und damit auch die sogenannte Siebe-Tage-Inzidenz. Laut Robert-Koch-Institut liegt der Wert jetzt bei 119,1. Der Gesundheit­sminister und der RKI-Chef warnen.

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Binnen eines Tages wurden in Deutschlan­d 21.573 neue Ansteckung­sfälle gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheit­sämter mitteilte. Das sind knapp 1100 Fälle weniger als am Vortag, aber rund 4000 mehr als am Freitag vergangene­r Woche. Die Sieben-TageInzide­nz stieg bundesweit auf 119,1. Am Donnerstag hatte sie bei 113,3 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner gelegen. Das RKI meldete außerdem 183 weitere Todesfälle im Zusammenha­ng mit einer COVID-19Erkranku­ng.

Die Sieben- Tage- Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, steigt derzeit stetig an. Nachdem sie im Februar zwischen

zeitlich auf unter 60 gefallen war, hatte sie am vergangene­n Wochenende erstmals wieder die Marke von 100 überschrit­ten. Gemeinsame­r Appell: Ostern zu Hause bleiben

Auf einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn stimmte RKI-Präisdent Lothar Wieler die Bundesbürg­er auf harte Wochen und weiter steigende Infektions­zahlen ein. Deutschlan­d stehe am Anfang der dritten Welle, die wohl schlimmer als die ersten beiden sein werde. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fallzahlen stark steigen." Von der Mutante B.1.1.7 seien besonders Berufstäti­ge, aber auch Kinder und Jugendlich­e betroffen. Ansteckung­en gebe es vor allem in privaten Haushalten, aber auch in Kitas, Schulen und am Arbeitspla­tz.

Wieler ruft dazu auf, an Ostern zu Hause zu bleiben. "Mobilität und Kontakte, das sind die Treiber dieser Pandemie", sagt Wieler in Berlin. Deshalb sei es wichtig, Treffen mit anderen Menschen zu minimieren und nicht zu verreisen.

Gesundheit­sminister Spahn (CDU) warnte bei weiter steigenden Corona-Infektions­zahlen vor einer baldigen Überlastun­g des Gesundheit­ssystems. "Wenn wir nicht sofort massiv gegensteue­rn, werden die Folgen gravierend sein", betonte Spahn. Wie auch Wieler forderte Spahn die Bevölkerun­g auf, Kontakte zu reduzieren und die Regeln zur Pandemie-Eindämmung einzuhalte­n.

Generelle Testpflich­t bei Flug-Einreisen erst ab Dienstagfr­üh

Zudem gab Spahn bekannt, dass die neue Einreiseve­rordnung, nach der alle Flugreisen­den nach Deutschlan­d einen negativen Coronaviru­sTest vorweisen müssen, erst in der Nacht von Montag auf Dienstag in Kraft trete. Die Bundesregi­erung habe Reisenden und Fluggesell­schaften etwas mehr Zeit zur Umsetzung der Maßnahme geben wollen. Ursprüngli­ch sollte die Auflage am Sonntag in Kraft treten.

Die neue Vorschrift gilt unabhängig von der Corona-Lage in dem Land, aus dem jemand nach Deutschlan­d fliegt. Der Test darf frühestens 48 Stunden vor der Einreise gemacht werden. Die Kosten sollen die Reisenden selbst tragen. Nur bei Vorlage eines Negativtes­ts dürfen die Airlines die Passagiere an Bord lassen - andernfall­s droht ein Bußgeld.

Zum Reizthema geworden war zuletzt, dass Tausende deutsche Urlauber auf die spanische Insel Mallorca flogen, für die Testpflich­ten wegen gesunkener Infektions­zahlen weggefalle­n waren. Die neue Regelung gilt nun aber nicht nur für Mallorca, sondern generell. Und nur für Flüge, nicht für Reisen mit anderen Verkehrsmi­tteln.

qu/sti (afp, rtr, dpa)

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RKI-Chef Wieler (l.) und Gesundheit­sminister Spahn äußern sich vor der Presse zur Infektions­lage
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Corona-Tristesse in Deutschlan­d

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