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Wie gut ist der Corona-Impfstoff von AstraZeneca?
Billig, einfach zu lagern - AstraZenecas Corona-Vakzin galt als Hoffnungsträger. Doch zuletzt sorgten Thrombose-Fälle für Verunsicherung. Wie wirksam ist der Impfstoff und warum gibt es immer wieder Streit mit der EU?
reits wieder verimpft - genau wie in Italien und Frankreich. Andere Länder wie Spanien kündigten an, die Impfungen in der kommenden Woche wieder aufzunehmen.
Als erstes Land hatte Österreich am 7. März die Impfungen mit einer bestimmten AstraZeneca-Charge ausgesetzt - dort hatten drei Menschen nach der Impfung mit AstraZeneca eine Thrombose erlitten, eine Person verstarb. Einige Tage später entschied sich auch Dänemark nach einem Todesfall, vorerst das AstraZeneca-Präparat nicht mehr einzusetzen. Man könne nicht ausschließen, dass ein Zusammenhang zwischen den Impfungen und Blutgerinnseln bestehe, hatte es seitens des dänischen Gesundheitsministeriums geheißen.
Aufgrund dieser und weiterer Fälle von Blutgerinnseln und Thrombosen zogen in der Folge auch Italien, Norwegen, Bulgarien, Rumänien, Island, Estland, Litauen, Luxemburg, Portugal, Slowenien, Zypern, Frankreich, Spanien und Lettland Chargen des Vakzins aus dem Verkehr oder stoppten den Einsatz komplett. Thailand und Indonesien verschoben den Impfstart mit AstraZeneca. Die meisten Länder erklärten, es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme und man wolle weitere Untersuchungen abwarten.
Genau diese wurden von der EMA in den vergangenen Tagen durchgeführt, am Donnerstag (18.3.) dann stellten die Experten ihre Ergebnisse vor: Der Nutzen des Impfstoffs beim Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung überwiege "mögliche Risiken". Die Produktinformation für das Vakzin solle jedoch dementsprechend angepasst werden, um Patienten und Ärzte auf die möglichen Gefahren hinzuweisen.
Unter den 20 Millionen Menschen, die in der EU sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und Großbritannien eine AstraZeneca-Impfung erhalten haben, wurden nach Angaben der EU-Behörde insgesamt 469 Fälle von Blutgerinnseln festgestellt. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist dies kein erhöhter Wert, wie die EMA und andere Experten immer wieder betonten. Der EMA zufolge traten bei 25 Patienten schwerwiegende Erkrankungen auf, darunter Blutgerinnseln im Gehirn. Davon betroffen waren fast ausschließlich Frauen unter 55 Jahren. iante, über die zuerst in Großbritannien berichtet wurde, ergab eine ähnliche Wirksamkeit wie gegen das ursprüngliche Virus. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Impfstoff gegen die britische Variante zu 75 Prozent wirksam ist.
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Wirksamkeit bei der Mutation B1351 deutlich geringer, exakte Zahlen liegen aber noch nicht vor. Die südafrikanische Regierung hatte Anfang Februar die Einführung des Impfstoffs von AstraZeneca gestoppt. Denn eine kleine, noch nicht begutachtete Studie mit 2.000 Personen in Südafrika hatte ergeben, dass der Impfstoff nur einen "minimalen Schutz" gegen leichte und mittelschwere Infektionen durch die Coronavirus-Variante B1351 bietet. Diese gilt als gefährlicher, da sie sich schneller verbreitet. Sie verursacht die Mehrzahl der Corona-Infektionen in Südafrika.
AstraZeneca verteidigte den Impfstoff gegen Zweifel: "[Die] neutralisierende Antikörperaktivität ist gleichwertig mit der anderer COVID-19-Impfstoffe, die eine Aktivität gegen schwerere Erkrankungen gezeigt haben, insbesondere wenn das Dosierungsintervall auf 8- 12 Wochen optimiert wird", hieß es in einer Stellungnahme.
Experten bestätigten der DW ebenfalls, dass es zumindest einen gewissen Schutz vor der südafrikanischen Variante gebe. Denn die nach der Impfung gebildeten Antikörper würden Teile der Virusvariante erkennen und blockieren, sagte Sarah Pitt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am britischen Institute of Biomedical Science. Pei-Yong Shi, Professor für Mikrobiologie an der University of Texas Medical Branch, machte im DWGespräch deutlich: "Wir haben eine schützende Abwehr nach jeder zugelassenen [COVID-19-] Impfung." Vielleicht werde man einen sehr milden Krankheitsverlauf haben, aber es sei viel besser, als nicht geimpft zu sein.
Der Grund, weshalb das AstraZeneca- Vakzin weniger wirksam gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus ist, sind Veränderungen am Spike-Protein. Das ist der Teil