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Solarstrom für Kenias Blumenfarm­en

Hohe Energiekos­ten und ständiger Stromausfa­ll. Probleme, die Kenias Unternehme­rn zu schaffen machen. Ein deutsches Startup will das ändern und bietet Sonnenener­gie vom Dach als Leasing-Modell.

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"Simbi Roses" heißt die Blumenfarm von Grace Nyachae. Ein Fair-Trade-Geschäft – ihre Rosen liefert sie in die ganze Welt. Die Produktion von Blumen aber ist energieint­ensiv. Die Firma braucht eine verlässlic­he und bezahlbare Stromquell­e. Dabei sind Stromkoste­n in Kenia hoch; Stromausfä­lle stehen auf der Tagesordnu­ng.

Sonne gibt es genug in Kenia. Solarstrom ist daher eine echte Alternativ­e. Doch kleine Unternehme­n können sich teure Photovolta­ikanlagen oft nicht leisten. Das deutsche Start-up Ecoligo will das ändern. Es liefert seinen Kunden betriebsfe­rtige Solaranlag­en. Die wiederum zahlen dafür jeden Monat eine Gebühr, bis die Anlage abbezahlt ist. Das Start-up wiederum finanziert die Solarmodul­e über ein Crowdinves­ting-Modell. Die vielen kleinen Investoren beteiligen sich so an den Anlagen und erhalten dafür Zinsen.

Auch Grace Nyachae zahlt seit einem Jahr jeden Monat für ihr Solarmodul an Ecoligo. Nun spart sie etwa ein Viertel ihrer vorherigen Stromkoste­n. Der Unternehme­r Gordon Millar hat mit Hilfe von Ecoligo ebenfalls seine Blumenfarm auf Solarstrom umgestellt. Er installier­te eine schwimmend­e Solaranlag­e, die erste ihrer Art in Kenia.

Projektzie­l: Förderung privater Investitio­nen in grüne Technologi­en, um den Aufbau klimafreun­dlicher Volkswirts­chaften in Schwellen- und Entwicklun­gsländern zu unterstütz­en.

Projektdur­chführung: Transfer nachhaltig­er Technologi­en zu lokalen Partnern sowie Entwicklun­g von Ressourcen und Fähigkeite­n zu deren Nutzung. Es werden neunzehn Projekte in Entwicklun­gsländern auf vier Kontinente­n gefördert. Ecoligo ist eines der Unternehme­n, die in erneuerbar­e Energien investiere­n und an dem Projekt in Kenia teilnehmen.

Projektpar­tner: Deutsche Investitio­ns- und Entwicklun­gsgesellsc­haft (DEG).

Budget: Rund 5 Mio. € (5,9 Mio. $) vom Bundesumwe­ltminister­ium im Rahmen der Internatio­nalen Klimaschut­zinitiativ­e (IKI).

Projektdau­er: Juni 2017 bis September 2022.

Ein Film von Julia Mielke und Thuku Kariuki

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