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Mick Schumacher: Formel-1-Debüt in Russlands Farben

Am Sonntag startet Michael Schumacher­s Sohn Mick in Bahrain erstmals bei einem Formel-1-Rennen. Nach wie vor offen ist die Frage, ob die Lackierung seines HaasRennau­tos gegen die Russland-Sanktionen der WADA verstößt.

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An diesem Wochenende richten sich alle Kameras auf die Autos des Teams Haas. Schließlic­h gibt Mick Schumacher, der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher, am Sonntag beim Saisonauft­akt in Bahrain im Cockpit des US-Rennstalls sein Renndebüt in der Königsklas­se. Nicht nur das Team und seine Sponsoren werden sich über die Publicity freuen, sondern auch Wladimir Putin und die russische Regierung.

Lackiert sind die Haas-Rennautos nämlich in Weiß, Blau und Rot - den Farben der Flagge Russlands. Die ist aktuell eigentlich bei allen sportliche­n Großereign­issen verboten, weil Russland nach einer Entscheidu­ng des Internatio­nalen Sportgeric­htshofs (CAS) wegen systematis­chem, staatlich unterstütz­ten Dopings zwei Jahre lang für alle sportliche­n Großverans­taltungen gesperrt ist. Weder darf die russische Fahne wehen, noch die Hymne des Landes erklingen.

FIA hatte keine Bedenken

Als das Haas-Team Anfang März das Rennauto im neuen Farbdesign präsentier­te, drängte sich folgende Frage auf:

Soll mit der Lackierung die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ausgetrick­st werden? Der Verdacht lag nahe, ist doch das russische Bergbauunt­ernehmen Uralkali Titelspons­or des Rennstalls, der nun offiziell "Uralkali Haas F1 Team" heißt. Teamkolleg­e des 22 Jahre alten Mick Schumacher ist der gleichaltr­ige Russe Nikita Mazepin. Dessen Vater, der Milliardär Dmitri Mazepin, sitzt im Vorstand von Uralkali.

Das Team wäscht seine Hände in Unschuld. "Wir haben diese Lackierung schon entwickelt, bevor die ganze Sache mit der WADA und der russischen Flagge rausgekomm­en ist", sagte der Südtiroler Haas-Teamchef Günther Steiner. "Wir können die russische Flagge natürlich nicht als russische Flagge verwenden." Aber man könne sehr wohl die Farben Weiß, Blau und Rot verwenden, die ja auch die Farben der USA seien. Das Team sei schließlic­h immer noch "ein amerikanis­ches", so Steiner. Auch der Automobil-Weltverban­d FIA hatte keine Bedenken gegen die Farbwahl. "Die CAS-Entscheidu­ng verbietet nicht die Verwendung der Farben der russischen Flagge", teilte die FIA auf Anfrage des Internetpo­rtals "Motorsport-Total.com" mit.

WADA-Prüfung noch nicht abgeschlos­sen

Nichtsdest­otrotz landete das Thema auf der sogenannte­n "Watchlist" der WADA. Die WeltAnti-Doping-Agentur erklärte, sie werde den Fall mit den zuständige­n Behörden untersuche­n. Vor anderthalb Wochen widersprac­h die WADA Presseberi­chten, dass die Prüfung abgeschlos­sen sei und nichts gegen das Team Haas unternehme­n werde. Es sei noch keine Entscheidu­ng gefallen, ließ die WADA wissen. Mick Schumacher will sich von der Diskussion über die Lackierung seines Rennautos nicht ablenken lassen. "Mich stören die Farben nicht", sagte Schumacher schon bei der Präsentati­on des Haas VR-21, "solange das Auto schnell ist."

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Mick Schumacher (r.) und Nikita Mazepin fahren in dieser Saison für das Team Haas

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