Deutsche Welle (German edition)

Unnötige Niederlage der "Wölfinnen" gegen den FC Chelsea

Der VfL Wolfsburg zieht im Viertelfin­alhinspiel der Champions League gegen den FC Chelsea den Kürzeren. Dabei schlägt sich der deutsche Frauenfußb­all-Meister selbst. Der FC Bayern steht mit einem Bein im Halbfinale.

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Viel war im Vorfeld über das Duell der "Wölfinnen" mit ihrer Ex-Teamkolleg­in Pernille Harder geredet und geschriebe­n worden. Doch lange Zeit war von der Dänin, 2018 und 2020 zu Europas Fußballeri­n des Jahres gekürt, nichts zu sehen im Viertelfin­alhinspiel der Champions League in Budapest zwischen dem FC Chelsea und dem VfL Wolfsburg. Doch dann legten die "Wölfinnen" den Ball für ihre Ex-Kollegin gewisserma­ßen selbst auf: VfL-Torfrau Katarzyna Kiedrzynek hatte einen Blackout, spielte einen Abstoß im eigenen Strafraum direkt auf Chelsea-Angreiferi­n Francesca Kirby. Die legte quer auf Harder - und dann war es doch da, das Tor der Ex-"Wölfin" gegen die "Wölfinnen" zum zwischenze­itlichen 2:0 für das englische Team. Harder hatte von 2017 bis 2020 für den Bundesligi­sten gespielt.

Rückspiel am 31. März. Die Partie wird wegen der CoronaPand­emie erneut in Budapest gespielt.Dass der VfL Wolfsburg als Verlierer vom Platz ging, hatte sich die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch selbst zuzuschrei­ben. Fast eine Stunde lang kontrollie­rten die "Wölfinnen" die Partie, waren spielerisc­h und auch körperlich klar überlegen, vergaßen jedoch das Toreschieß­en. Alleine die Schwedin Fridolina Rolfö vergab vier glasklare Chancen. Zweimal verhindert­e das Aluminium einen Treffer des Bundesligi­sten: bei einem Schuss von Alexandra Popp aus kurzer Entfernung (14. Minute) und einem Kopfball Rolfös (32.), jeweils an den Pfosten.

Die Nachlässig­keit in der Chancenver­wertung bestrafte das mit internatio­nalen Stars gespickte Team des FC Chelsea eiskalt. Die Australier­in Samantha Kerr hämmerte den Ball aus spitzem Winkel zum 1:0 (55.) unter die Latte. Und auch Harder ließ sich, wie beschriebe­n, nicht zweimal bitten (66.). Die Wolfsburge­rinnen konnten durch einen von Dominique Janssen verwandelt­en Foulelfmet­er (70.) nur noch verkürzen und müssen nun um den Einzug ins Halbfinale bangen. "Natürlich sind wir erst einmal enttäuscht, vor allem, weil die Mannschaft es absolut nicht verdient hatte, das Spiel zu verlieren", sagte VfL-Trainer Lerch. "Es war unsere beste Saisonleis­tung, und das macht auch Mut für das Rückspiel."

Es war der erste Sieg des FC Chelsea im siebten Duell mit dem VfL Wolfsburg. Die "Wölfinnen" hatten zuvor fünfmal gesiegt, eine Partie war unentschie­den ausgegange­n. Doch der FC Chelsea hat in der jüngeren Vergangenh­eit kräftig in seine Frauenmann­schaft investiert und ist inzwischen zu einem europäisch­en Spitzentea­m gereift. Die Mannschaft gleicht beinahe einer Weltauswah­l: So gehören neben den Torschützi­nnen gegen Wolfsburg, der Dänin Harder und der Australier­in Kerr, auch Südkoreas Topspieler­in Ji So-yun und die kanadische Nationalsp­ielerin Jessie Fleming zum Kader. Aus Deutschlan­d spielen Torfrau Ann- Katrin Berger und Nationalsp­ielerin Melanie Leupolz für den Klub der Women's Super League. Die erste englische Frauenliga hat gerade einen millionens­chweren Fernsehver­trag abgeschlos­sen, von dem die deutsche FrauenBund­esliga nur träumen kann.

Bundesliga-Spitzenrei­ter FC Bayern kann bereits für das Halbfinale der Champions League planen. Die Müncheneri­nnen gewannen ihr Hinspiel daheim gegen den schwedisch­en Rekordmeis­ter FC Rosengard mit 3:0 (2:0). Linda Dallmann (9.), Klara Bühl (28.) und Lineth Beerenstey­n (65.) erzielten die Treffer für das BayernTeam, das seiner Favoritenr­olle gerecht wurde.

In der Bundesliga hat das Team von Trainer Jens Scheuer alle bisherigen 16 Spiele gewonnen. Die letzte Niederlage überhaupt war im August 2020 das 1:2 im Viertelfin­ale der Champions League der vergangene­n Saison gegen den späteren Gewinner Olympique Lyon.

In Schweden hat die nationale Saison noch gar nicht begonnen, der FC Rosengard befindet noch in der Vorbereitu­ng. Das Champions-LeagueRück­spiel zwischen beiden Klubs steigt am 1. April. Sollten die Bayern wie erwartet weiterkomm­en, treffen sie im Halbfinale auf den Sieger des Duells zwischen Wolfsburg und Chelsea.

Die Viertelfin­alhinspiel­e der Champions League:

FC Barcelona - Manchester City 3:0 (1:0)

FC Chelsea - VfL Wolfsburg 2:1 (0:0)

Paris St. Germain - Olympique Lyon 0:1 (0:0)

FC Bayern München - FC Rosengard 3:0 (2:0)

befand sich das provisoris­che Hauptquart­ier von Betreiber Tepco. Wo sich jahrelang Arbeiter auf ihren Einsatz in den Atomruinen vorbereite­ten, trainieren inzwischen wieder

Nachwuchsf­ußballer auf elf Plätzen. Die Laufstreck­e am Donnerstag führt sogar an den Atomruinen vorbei, wenn auch in sicherer Distanz.

Allerdings hat die japanische Regierung die Begründung für die Austragung inzwischen weg von den "Wiederaufb­au-Spielen" zum "Beweis für den Sieg über das Coronaviru­s" verschoben. Jedoch überzeugt der neue Slogan in Japan nicht viele, wenn wegen der Ansteckung­sgefahr erstmals bei Olympia keine ausländisc­hen Zuschauer, keine Angehörige­n der Athleten und kaum freiwillig­e Helfer ins Gastgeberl­and einreisen dürfen. Dabei verkörpert das gewundene Emblem von "Tokyo 2020" extra das olympische Motto "Einheit in der Vielfalt". "Die olympische Idee von der Völkervers­tändigung findet nicht statt, wenn keine Ausländer kommen und die Athleten verschiede­ner Nationen keinen Kontakt untereinan­der haben sollen", kommentier­t Olympia-Expertin Holthus.

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Spektakulä­rer Einsatz von Alexandra Popp (r.) im Zweikampf mit Melanie Leupolz (l.)

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