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US-Hedgefonds Archegos in Schieflage
Mal wieder ist ein US-Hedgefonds in Schieflage geraten. Und schon geht das Zittern in den Geldhäusern auch in Europa und Asien wieder los. Die Deutsche Bank ist offenbar kaum betroffen.
Probleme des US- Hedgefonds Archegos Capital schicken Schockwellen durch die Bankenwelt. Die Schweizer Großbank Credit Suisse und die japanische Investmentbank Nomura warnten am Montag vor erheblichen
Verlusten durch den Ausstieg aus Positionen bei einem US
Hedgefonds. Sie nannten den Namen des Hedgefonds zwar nicht, doch Finanzkreisen zufolge handelt es sich um Archegos. Auch die Deutsche Bank ist einem Insider zufolge betroffen, allerdings weniger stark als die Wettbewerber.
Die japanische Investmentbank Nomura bezifferte den Verlust auf zwei Milliarden Dollar, die Credit Suisse zufolge könnte der Verlust "sehr bedeutend und wesentlich" für der Ergebnis des ersten Quartals sein. Die Schweizer erklärten, ein bedeutender Hedgefonds sei Nachschusspflichten - sogenannten Margin-Calls - nicht nachgekommen. Da der Investor kein Geld nachschoss, seien die Schweizer Großbank und andere Geldhäuser dabei, diesen Positionen aufzulösen.
Am Freitag hatte ein Ausverkauf von Aktien in den USA
zu markanten Kursverlusten bei einer Reihe von Unternehmen geführt, die einer mit der Sache vertrauten Person zufolge mit Archegos Capital in Verbindung stehen. Die Papiere der Medienkonzerne ViacomCBS und Discovery hatten jeweils 27 Prozent an Wert verloren. Die in den USA notierten Anteile der chinesischen Unternehmen Baidu und Tencent Music waren im Laufe der Woche um ein Drittel beziehungsweise knapp 50 Prozent abgesackt.
Investoren halten systemische Risiken zu jetzigen Zeitpunkt zwar für unwahrscheinlich, zeigten sich allerdings nervös über das Ausmaß der Verkäufe von Archegos und möglich weitere Veräußerungen. Die Aktien der Credit Suisse stürzten am Montag an der Börse in Zürich um 14 Prozent ab - das ist der größte
Tagesverlust seit dem Börsencrash vom Frühjahr 2020 ein. In Tokio waren die Nomura-Anteile 16 Prozent eingebrochen. Die Titel der Deutschen Bank fielen in frankfurt um gut fünf Prozent.
Die Credit Suisse lehnte eine weitergehende Stellungnahme ab und stellte mehr Informationen zu gegebener Zeit in Aussicht. Die Warnung ist erneut ein Rückschlag für die Bank, die erwägt, Investoren zu entschädigen, die vom Zusammenbruch von Fonds betroffen sind, die mit der insolventen Finanzfirma Greensill verbunden sind. Bereits im vierten Quartal 2020 war eine Investition in einen HedgefondsAnbieter die Credit Suisse teuer zu stehen gekommen: Das Institut musste den Wert der Beteiligung an York Capital um 450 Millionen Dollar berichtigen.
Nomura-Aktien verbuchten in Tokio mit einem Minus von mehr als 16 Prozent den größten Tagesverlust seit Jahrzehnten. In Zürich rutschten die Titel der Credit Suisse um knapp 15 Prozent ab, so stark wie zuletzt vor einem Jahr. Insidern zufolge hat die Deutsche Bank nur geringe Geschäfte mit Archegos gemacht. Ihr Papiere verbilligten sich dennoch um fünf Prozent. Der europäische Banken-Index gab ein Prozent nach.
hb/iw (rtr)
Druck, schneller mehr Menschen impfen zu lassen.
Im gleichen Maße schwindet auch die Solidarität unter den europäischen Staaten. Der
Brexit wirkt dabei auch nicht als vertrauensbildende Maßnahme, wenn aus europäischen Hauptstädten London der Vorwurf gemacht wird, einerseits Vakzine aus der EU zu erhalten, andererseits aber selbst nur wenig auf den Kontinent zu liefern.
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz etwa pocht vor dem EU-Gipfel erneut auf eine Korrektur bei der Zuteilung der Impfstoffe in der Union: "Es ist ein Problem für die EU, wenn manche Länder dreimal so viel Impfstoffe bekommen wie andere", sagte der konservative Politiker vergangenen Mittwoch (25.03.2021). "Ich gehe sogar soweit, wenn es hier keine
Lösung gibt, dass es einen Schaden für die EU auslösen könnte, wie wir es schon lange nicht erlebt haben".
Dieser Beitrag wurde am 29.03.2021 aktualisiert