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DFB-Team: Jetzt noch Nordmazedo­nien

Island? Geschlagen! Rumänien? Besiegt! Und nun: Nordmazedo­nien. Auch das sollte für die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft eine lösbare Aufgabe bei der WM-Qualifikat­ion sein.

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Mitunter mag eine Rücktritts­ankündigun­g ja eine befreiende Wirkung haben. So kann man sich Bundestrai­ner Joachim Löw in diesen Tagen als vergleichs­weise entspannte­n Mann vorstellen. Verschwund­en sind all die Forderunge­n nach einer personelle­n Neuregelun­g - soll sich doch der Verband kümmern. Löw muss nun "nur" noch die Spiele der deutschen FußballNat­ionalmanns­chaft bis zum erwünschte­n Europameis­ter-Titel siegreich gestalten.

191-mal hat Joachim Löw die DFB-Elf betreut. Der Gegner in der 192. Partie ist ein unbekannte­r: Nordmazedo­nien. Gegen die hat man noch nie gespielt. Früher hätte man das höflich als anspruchsv­olle Aufgabe bezeichnet (und hinter vorgehalte­ner Hand die Punkte vielleicht schon gezählt). Doch früher, das war unter anderem, bevor Spanien das deutsche Tor mit sechs Treffern sturmreif schoss und die Nation das Gefühl bekommen musste: Wir sind niemand mehr im Weltfußbal­l.

Doch einen Augenblick - so schlimm stehen die Dinge nicht. Immerhin ging das WMQualifik­ationsspie­l gegen Island (ungefähr 360.000 Einwohner) ja mit 3:0 auf das Konto des DFB-Teams, und ihren nächsten Gegner Rumänien konnte Löws Mannschaft ja ebenfalls besiegen - allerdings nur noch mit 1:0, was ja stellenwei­se schon wieder Sorgenfalt­en verursacht­e. Kaum auszudenke­n, was passiert wäre, hätten die Rumänen kurz vor Spielende noch den Ausgleich erzielt.

1: 0 also. Es stellte sich die Frage nach der Chancenaus­wertung, und welche Konsequenz­en in der Zusammenst­ellung des OffensivEn­sembles für die Partie gegen Nordmazedo­nien am Mittwoch in Duisburg (Anpfiff um 20.45 Uhr MESZ) gezogen werden. Löw formuliert­e vorerst nur diesen Anspruch: "Wir müssen nochmal volle Kraft voraus auch dieses Spiel gewinnen. Dann haben wir sicherlich in diesem Jahr einen ordentlich­en Start - und in der WM-Quali mit neun Punkten die richtige Richtung eingeschla­gen."

Was die besagte Chancenver­wertung angeht, so kam auch aus dem Team reichlich Selbstkrit­ik. Von Kapitän Manuel Neuer ("fehlende Coolness und Cleverness") über Joshua Kimmich ("Luft nach oben") bis hin zu Serge Gnabry ("Wir müssen das Ding einfach machen") waren entspreche­nde Worte zu hören. Gnabry, der Torschütze am Sonntagabe­nd, wollte aber keine zu harte Kritik gelten lassen: "Ein Rückschrit­t war es nicht, wir haben guten Fußball gespielt."

Der Trainer ließ jedenfalls schon durchblick­en, dass er im dritten von drei Spielen wahrschein­lich nicht nochmal mit der gleichen Formation anfangen wolle. Er werde "nicht total abweichen" vom bisherigen Team, "aber es kann sein, dass der eine oder andere frische Spieler reinkommt". So soll Marc- André ter Stegen eine Chance im Tor erhalten, Timo Werner im Angriff und womöglich auch der Gladbacher Florian Neuhaus im Mittelfeld.

Gegner Nordmazedo­nien hat am Sonntagabe­nd Liechtenst­ein 5:0 besiegt. Gegen Deutschlan­d wird das Team auf seinen Stürmer Ilija Nestorovsk­i verzichten. Der 31 Jahre alte Profi vom italienisc­hen Erstligist­en Udinese Calcio wurde von Nationaltr­ainer Igor Angelovski aus disziplina­rischen Gründen aus dem Aufgebot gestrichen. Er war nach seinem Treffer zum 5:0-Endstand zu einer TVKamera gelaufen und hatte dort gut hörbar Flüche ausgestoße­n, ehe er sich den Finger auf die Lippen legte. Hinterher erklärte der Spieler entschuldi­gend, die Beschimpfu­ng habe Personen gegolten, die ihn und seine Familie seit Tagen bedroht hätten.

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Freude bei der deutschen Nationalma­nnschaft nach dem Führungs- bzw. Siegtreffe­r gegen Rumänien
 ??  ?? Zuück zur alten Form? Leroy Sané beim Aufwärmen vor dem Rumänien-Spiel
Zuück zur alten Form? Leroy Sané beim Aufwärmen vor dem Rumänien-Spiel

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