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Internatio­nale Gespräche über Atomabkomm­en mit Iran am Freitag

In die politische­n Bemühungen um eine Wiederbele­bung des internatio­nalen Atomabkomm­ens mit Teheran kommt Bewegung. Die EU lädt zu einem Gedankenau­stausch.

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Schon an diesem Freitag ist es so weit: Dann kommen Vertreter der Unterzeich­nerstaaten des Wiener Abkommens von 2015 zu einem virtuellen Treffen zusammen. Bei den Beratungen soll es um "die Aussicht auf eine mögliche Rückkehr der Vereinigte­n Staaten" in das Abkommen und die "vollständi­ge und wirksame Umsetzung des Abkommens durch alle Vertragspa­rtner" gehen, erklärte der EUAußenbea­uftragte Josep Borrell. Demnach nehmen Vertreter aus China, Frankreich, Deutschlan­d, Russland, Großbritan­nien sowie dem Iran an der Videokonfe­renz teil.

Au s Di pl omaten krei sen verlautete, am Montag hätten bereits Deutschlan­d, Frankreich und Großbritan­nien Gespräche mit der Regierung in Teheran geführt. Das Außenminis­terium in Paris teilte mit, die europäisch­en Mächte würden sich eng mit China und Russland abstimmen, um einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Sie hätten bereits mit Teheran und Washington gesprochen, sagte eine Ministeriu­mssprecher­in.

Ziel des Wiener Abkommens ist es, das Atomprogra­mm des Irans auf einen zivilen Bereich zu beschränke­n und damit den Bau von Nuklearwaf­fen zu verhindern. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden.

Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidente­n Donald Trump aus dem Atomabkomm­en ausgestieg­en und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Teheran zog sich in der Folge schrittwei­se von seinen Verpflicht­ungen aus dem Abkommen zurück.

Trumps Nachfolger Joe Biden hat sich zu neuen Verhandlun­gen mit Teheran bereiterkl­ärt. Er will das Abkommen wiederbele­ben, verlangt jedoch, dass Teheran vor einer Aufhebung der Sanktionen die Vereinbaru­ng wieder einhält. Der Iran hingegen macht die Aufhebung der US - Strafmaßna­hmen zur Vorbedingu­ng dafür, dass das Land sich wieder in vollem Umfang an das Abkommen hält.

Lawrow fliegt nach Teheran

Kurz zuvor wurde bekannt, dass der russische Außenminis­ter Sergej Lawrow Mitte April erst Ägypten und dann den Iran besuchen will. In Teheran werde Lawrow am 13. April mit seinem iranischen Kollegen Dschawad Sarif unter anderem über das Atomabkomm­en sprechen, sagte eine Sprecherin des Außenminis­teriums in Moskau. Außerdem solle es um die Situation in Syrien, Afghanista­n und im Jemen sowie um den Kampf gegen Corona gehen. Russland zählt zu den Ländern, die sich um die Rettung des Atomabkomm­ens von 2015 bemühen.

kle/hf (afp, rtr)

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In Wien wurde 2015 das internatio­nale Atomabkomm­en mit dem Iran unterzeich­net (Archivbild)
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