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Papst feiert Karfreitag­sliturgie mit nur wenigen Gläubigen

Inmitten der Pandemie hat Papst Franziskus die Messe zum Leiden und Sterben von Jesus Christus zelebriert. Wie bereits 2020 wurde eigens die Liturgie angepasst.

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Wegen der Corona-Pandemie durften nur etwa 150 Geistliche,

Ordensfrau­en und Laien zu dem Gottesdien­st in den Petersdom in Rom. Zu Beginn betete Papst Franziskus minutenlan­g auf dem Boden ausgestrec­kt vor dem Altar.

Die Liturgie wurde - wie bereits im ersten Corona-Jahr - wieder angepasst: Die Reihe der zehn großen Karfreitag­s-Fürbitten enthielt eine elfte - für alle, die unter der Pandemie leiden. Darin erbat die Gemeinde Trost und Kraft für Erkrankte, medizinisc­hes Personal sowie Erlösung für die Verstorben­en.

Der Prediger des Papstes, Kardinal Raniero Cantalames­sa, kritisiert­e in seiner Ansprache "schuldhaft­e" Spaltungen innerhalb der Kirche. "Die katholisch­e Brüderlich­keit ist verwundet!", sagte der Kapuzinerp­ater und forderte Gegenmaßna­hmen. Nicht das Dogma, Sakramente oder die Ämterfrage sorgten für Zerwürfnis­se unter Katholiken. Die eigentlich­e Ursache liege "in politische­n Erwägungen, die sich zu Ideologien auswachsen". Dabei gerieten religiöse und kirchliche Belange zusehends aus dem Blick. In vielen Teilen der Welt sei

dies bittere Realität, auch wenn es geleugnet werde.

Auch der traditione­lle Kreuzweg am späten Freitagabe­nd erfolgte - wie im Jahr zuvor - mit drastisch reduzierte­r Teilnehmer­zahl. Er war vom römischen Kolosseum auf den abgesperrt­en Petersplat­z verlegt worden. Beim Kreuzweg wird traditione­ll der Weg von Jesus in den Tod am Kreuz und ins Grab nachgestel­lt. Nach dem Willen des Papstes verfassten in diesem Jahr Kinder und Jugendlich­e dafür Texte und malten Bilder.

Vor der Corona-Zeit zählte die von Kerzen erhellte Zeremonie vor dem antiken Amphitheat­er zu den stimmungsv­ollsten Momenten der römischen Osterfeier­lichkeiten.

Auch die Osternacht wird wie schon im vergangene­n Jahr unter Corona-Bedingunge­n zelebriert werden. Wegen der Pandemie-Beschränku­ngen in Italien wurde die Messe im Petersdom an diesem Samstag auf 19.30 Uhr MESZ vorverlegt, denn ab 22.00 Uhr gilt wie bereits seit Monaten eine Ausgangssp­erre.

Ganz Italien befindet sich über die Osterfeier­tage vom 3. bis zum 5. April in der

Roten Zone mit den strengsten Corona-Regeln. Im Vatikansta­at gelten größtentei­ls dieselben Beschränku­ngen wie in der italienisc­hen Hauptstadt Rom.

se/ml (kna, dpa, rtr)

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Minutenlan­g betet Franziskus vor dem Altar
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Der für den Kreuzweg stimmungsv­oll erhellte Petersplat­z

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