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DFB-Team: Ilkay Gündogans Tor reicht nicht
Bei der Niederlage in der WM-Qualifikation gegen Nordmazedonien führt Ilkay Gündogan die DFB-Elf als Kapitän auf den Platz. Eine Belohnung für seine starken Leistungen, doch auch er kann die Pleite nicht verhindern.
Ilkay Gündogan schnappte sich den Ball, platzierte ihn auf dem Elfmeterpunkt und versenkte das Spielgerät trocken in der Tormitte. Es war der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer beim WM- Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien. Es sollte aber einer der wenigen Torschüsse der DFBElf bleiben, denn das Team von Bundestrainer Joachim Löw unterlag mit 1:2 (0:1) gegen den 65. der FIFA-Weltrangliste. henden Europameisterschaft im Sommer. "Es tut umso mehr weh, dass jetzt zwei Monate nichts mehr passieren wird bis wir uns alle wiedersehen", sagte Gündogan. Man müsse versuchen, irgendwie in Topform zu kommen, fuhr der Mittelfeldspieler fort. ren Verletzungen zurückgeworfen. So verpasste er die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien wegen einer Wirbelsäulenstauchung und zwei Jahre später auch die Europameisterschaft in Frankreich aufgrund von Knieproblemen.
Vor allem die Rückenverletzung machte Gündogan wochenlang zu schaffen, es drohte sogar ein Karriereende. "Ich habe einen Chirurgen aufgesucht. Er wollte eine große Schraube in meinen Rücken drehen, was es mir unmöglich gemacht hätte, Fußball auf diesem Niveau zu spielen", sagte der Nationalspieler dem "Guardian". "Ich hatte Angst, nie wieder spielen zu können." Doch der heute 30-Jährige hatte Glück und fand einen Arzt, der ihm helfen konnte. zielt.
Trotz starker Auftritte in der englischen Premiere League, in der DFB-Auswahl muss der Offensivmann weiter um einen Stammplatz im Mittelfeld kämpfen. Bundestrainer Joachim Löw hat die Qual der Wahl und muss sich für die anstehende EM zwischen Toni Kroos, Leon Goretzka, Joshua Kimmich oder sogar Thomas Müller entscheiden. Am Ende dürften es drei Spieler ins zentrale Mittelfeld schaffen. Dass einer dieser Spieler Gündogan sein wird, steht zumindest für DFB-Teamkollege Antonio Rüdiger nicht zur Debatte. "Ilkay ist derzeit der beste deutsche Spieler", hatte der Abwehrspieler vor dem Spiel gegen Nordmazedonien zu Protokoll gegeben.
Bei allem Lob, das der Nationalspieler derzeit erntet, musste Gündogan auch schon massive Kritik einstecken. Nicht wegen seiner Leistungen auf dem Fußballplatz, sondern wegen eines Fotos, welches er 2018 kurz vor der WM in Russland mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan während des Wahlkampfes für die Präsidentschaftswahlen gemacht hatte. Auch Mesut Özil posierte mit dem umstrittenen türkischen Staatschef.
"Wir haben aufgrund unserer türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei. Das heißt aber nicht, dass wir jemals behauptet hätten, Herr Steinmeier sei nicht unser Bundespräsident oder Frau Merkel nicht unsere Bundeskanzlerin", erklärte Gündogan nachher. "Als deutsche Nationalspieler bekennen wir uns zu den Werten des DFB und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Fußball ist unser Leben und nicht die Politik."
Der Vorfall ist mittlerweile längst vergessen und Gündogan auch bei den Fans wieder voll akzeptiert. Bei Joachim Löw genießt er ohnehin hohes Ansehen. "Der Ilkay ist außergewöhnlich gut, ein außergewöhnlich guter Stratege", lobte Löw seinen Mittelfeldspieler zuletzt. Gündogan selbst ist selbstbewusster geworden, seine Leistungen im Verein beflügeln ihn zusätzlich und das Tragen der Kapitänsbinde dürfte ich noch zusätzlich motiviert haben.
"Ich sehe mich nicht als Stammspieler, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich möchte Stammspieler sein. Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich die Qualität habe zu spielen - und auch spielen sollte. Aber das Gefühl hatte ich immer, auch 2018." Im Sommer wird sich zeigen, wo der 30-Jährige im Nationalteam wirklich steht. Mehr Spielzeit als bei der WM in Russland - länger als insgesamt 60 Minuten dürfte Gündogan nicht ran - dürfte er bei der EM sicher bekommen.