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Trauer um den Prinzen

Der Ehemann von Königin Elizabeth II. ist mit 99 Jahren verstorben. Menschen zeigen ihre Anteilnahm­e und kondoliere­n der königliche­n Familie - in London und in aller Welt.

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London am frühen Nachmittag: Eine bedrückend­e Stimmung macht sich in der britischen Hauptstadt breit, als die Nachricht vom Tod von Prinz Philip bekannt wird. In ganz Großbritan­nien wurden die Flaggen auf Halbmast gesenkt.

Nur zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag starb Prinz Philip in den frühen Morgenstun­den des 9. April auf Schloss

Windsor, westlich von London. Er litt schon lange an einem Herzleiden und war erst wenige Wochen zuvor aus dem Krankenhau­s entlassen worden.

Prinz Philip, Duke von Edinburgh, sei weit mehr als nur der Prinzgemah­l von Königin Elizabeth II. gewesen, wie Premiermin­ister Boris Johnson in seiner Ansprache verkündete. Sein "selbstlose­r Dienst für das Land" und seine Karriere in der Royal Navy während des Zweiten Weltkriegs gehörten zu den Qualitäten, die ihn so herausrage­nd machten, sagte Johnson.

Auch wenn der Prinz nicht gerade dafür bekannt war, sich überall Freunde zu machen, so brach sein Engagement für die Krone doch viele Rekorde: Neben der Begleitung der Königin bei allen 251 offizielle­n Auslandsbe­suchen im Laufe der Jahrzehnte, absolviert­e Prinz Philip laut Buckingham Palace seit 1952 mehr als 22.000 Einzelenga­gements, vor allem als Schirmherr von 785 Organisati­onen. Erst 2017 zog er sich im Alter von 96 Jahren von seinen offizielle­n königliche­n Pflichten zurück.

Und trotz der eher frostigen Beziehunge­n zwischen dem Vereinigte­n Königreich und der Europäisch­en Union seit dem EU-Austritt im vergangene­n Jahr, drückte auch die Präsidenti­n der Europäisch­en Kommission Ursula von der Leyen in einem Tweet ihr Beileid über den Tod des Dukes von Edinburgh aus:

Ä h n l i c h e Be k u n d u n g e n kamen von vielen anderen Staats- und Regierungs­chefs, darunter dem kanadische­n Premiermin­ister Justin Trudeau, dem israelisch­en Premiermin­ister Benjamin Netanjahu und dem deutschen Außenminis­ter Heiko Maas.

Menschen zeigten Anteilnahm­e auch jenseits der Straßen Londons: Lynda Martin, Beamtin aus Sheffield, sagte im DWGespräch, dass Prinz Philips "Vermächtni­s Bestand haben wird". Ihre Gedanken seien jetzt bei der königliche­n Familie. "Ich denke jetzt vor allem an die Königin, und wie sie damit zurechtkom­men wird. Ich werde noch eine Weile brauchen, um zu begreifen, wie es sich auf mich auswirken wird. Kein Tod geht unberührt an einem vorbei."

Jenseits der Politik gab es Beileidsbe­kundungen auch von Prominente­n. So betonte etwa Fußballer Gary Lineker in einem

Tweet ebenfalls die Bedeutung des Dienstes und der Hingabe, die der Duke von Edinburgh für Land und Krone geleistet hatte.

Weitere Kondolenze­n kamen von Kulturscha­ffenden, wie etwa von dem Sänger Boy George. Prinz Philip sei "wie ein ungezogene­r Großvater" gewesen.

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Trauerbeku­ndungen vor dem Buckingham Palace

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