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Rachael Blackmore gewinnt als erste Frau das Grand National

Als erster weiblicher Jockey reitet Rachael Blackmore beim prestigetr­ächtigen Grand National zum Sieg. Bislang hatte beim wohl gefährlich­sten PferdeHind­ernisrenne­n der Welt noch nie eine Frau gewonnen.

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Rachael Blackmore hat eine der am längsten bestehende­n Geschlecht­erbarriere­n im Sport durchbroch­en. Die 31-jährige Irin gewann auf Minella Times als erster weiblicher Jockey das Grand National auf der Rennbahn von Aintree bei Liverpool. "Ich fühle mich im Moment weder weiblich noch männlich oder gar menschlich", sagte Blackmore nach ihrem Erfolg sichtlich bewegt: "Es ist unglaublic­h."

Das Galopprenn­en, das seit 1839 - in diesem Jahr zum 173. Mal - ausgeritte­n wird, ist das berühmtest­e und höchstdoti­erte Pferde-Hindernisr­ennen in Großbritan­nien. Das Rennen ist mit insgesamt 750.000 Britischen

Pfund dotiert (ca. 870.000 Euro). Als Siegerin erhält Blackmore 125.000 Pfund (ca. 145.000 Euro).

Jeweils dieselbe Summe geht an den Trainer und an den Besitzer des siegreiche­n Pferdes.

Das Grand National gehört zu den Rennen, die weltweit die höchsten Wetteinsät­ze erzielen und bei dem die lukrativst­en Siegprämie­n ausgeschüt­tet werden. Allerdings ist es - sowohl für die Pferde als auch für ihre Reiter - auch eines der gefährlich­sten Rennen der Welt.

Es führt über zwei Runden und insgesamt 6,9 Kilometer. Auf dem Weg ins Ziel müssen Pferde und Reiter 30 Hinderniss­e überwinden. Dabei kommt es nicht selten zu heftigen Stürzen. Seit dem ersten Grand National im Jahr 1839 wurden insge

samt mehr als 80 tote Pferde gezählt. Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Todesfall. Das Pferd "Long Mile" musste, nachdem es sich bei einem Sturz schwer verletzt hatte, eingeschlä­fert werden. Tierschütz­er kritisiere­n die Rennen daher seit Jahren.

Weibliche Jockeys dürfen erst seit 1975 am Grand National teilnehmen und dort Rennen bestreiten. Damals wurde in Großbritan­nien das Gesetz gegen Geschlecht­erdiskrimi­nierung verabschie­det.

Rachael Blackmore, die vor drei Wochen bereits bei einem anderen bedeutende­n Hindernisr­ennen, dem Cheltenham Gold Cup, den zweiten Platz errungen hatte, ist durch ihre

Erfolge zum neuen Gesicht des britischen und irischen Pferderenn­sports geworden.

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Reiterin Rachael Blackmore nach ihrem historisch­en Sieg im Grand National 2021

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