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Extreme Orte: Unterwegs im Reich der Eisbären

Auf halber Strecke zwischen norwegisch­em Festland und Nordpol liegt Longyearby­en. Der Ort auf Spitzberge­n ist der nördlichst­e in Europa, an dem permanent Menschen leben – und unser Teil VI der Reihe "Extreme Orte".

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Vorsicht: Eisbären! Wer sich dem Stadtrand von Longyearby­en nähert, dem leuchtet diese Warnung von offizielle­n Verkehrssc­hildern entgegen. Und die ist durchaus ernst gemeint: Denn auf der norwegisch­en Inselgrupp­e Spitzberge­n gibt es deutlich mehr Eisbären als Menschen. Zur Sicherheit darf man den Ort daher nur in Begleitung eines bewaffnete­n Touristenf­ührers verlassen. Longyearby­en ist ein kleines Stück Zivilisati­on mitten im Arktischen Ozean. Ein Besuch in der nördlichst­en permanent bewohnten Siedlung Europas ist ein wahrhaft extremes Erlebnis. 78. Breitengra­d Nord, etwa auf halber Strecke zwischen norwegisch­em Festland und Nordpol. Zwischen Ende Oktober und Mitte Februar schafft es die Sonne auf dem arktischen Archipel nicht mehr über den Horizont. Dann herrscht Polarnacht. Und selbst im Hochsommer steigen die Temperatur­en nur selten auf mehr als fünf Grad Celsius. Doch all das scheint die rund 2100 Einwohner der ehemaligen Bergarbeit­erstadt nicht zu schrecken – und auch die Touristen nicht, die den Weg hierher finden. Denn an kaum einem anderen Ort in Europa spürt man die Natur so nah, so direkt und so ursprüngli­ch.

Diese Erfahrung hat auch DWReporter­in Nicole Frölich gemacht. Für die Reihe "Europa maxximal" im Kultur- und Lifestyle-Magazin "Euromaxx" hat sie Longyearby­en erkundet und erfahren, wie die Bewohner der nördlichst­en Siedlung Europas mit den herausford­ernden Gegebenhei­ten auf Spitzberge­n umgehen. Wie schützt man sich vor den Eisbären? Und wie baut man an einem Ort, in dem der Boden permanent gefroren ist, Gemüse an? Das und mehr erfahren Sie in unserem Video.

Die Umgebung von Longyearby­en bietet eine Fülle einmaliger Erlebnisse. Im Winter geht es mit dem Schneemobi­l oder dem Hundeschli­tten auf Entdeckung­stour. Und im Sommer zu Fuß auf mehrtägige Gletscherw­anderungen. Oder mit dem Boot zu den beeindruck­enden Eisbergen in den nahe gelegenen Fjorden, wo sich oft auch Wale beobachten lassen. Manchmal kann man am nächtliche­n Himmel sogar den Tanz der Polarlicht­er sehen. Und wer noch mehr Glück hat, bekommt bei einem seiner Ausflüge rund um Longyearby­en vielleicht wirklich den König der Arktis zu Gesicht: den Eisbären. Aber bitte: immer schön Abstand halten!

Service-Tipps:

Adresse: Longyearby­en, Insel Spitzberge­n, Norwegen

Anreise: Longyearby­en erreicht man mit dem Flugzeug von Oslo oder Tromsø oder per Schiff.

Der besondere Tipp: Im Restaurant "Gruvelager­et" in einer ehemaligen Lagerhalle kann man der Bergbauver­gangenheit Longyearby­ens nachspüren. Hier hat auch schon die norwegisch­e Königsfami­lie gespeist.

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmaga­zin "Euromaxx" macht europäisch­e Superlativ­e erlebbar – von außergewöh­nlicher Architektu­r über spektakulä­re Landschaft­en bis hin zu einzigarti­gen kulturelle­n Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperatio­n mit dem Emons Verlag. Ein alternativ­er Reiseführe­r, informativ und unterhalts­am zugleich. Für Reiselusti­ge, EuropaFans und alle, die gerne mit ausgefalle­nem Partywisse­n angeben. Rekordverd­ächtig gut!

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 ??  ?? Longyearby­en: ein einsamer Außenposte­n in der Arktis
Longyearby­en: ein einsamer Außenposte­n in der Arktis

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