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Hertha BSC muss in Quarantäne

Nach dem vierten CoronaFall schickt Hertha BSC als erster Fußballbun­desligist seine komplette Mannschaft in häusliche Quarantäne. DFL-Chef Christian Seifert hält Diskussion­en über einen Saisonabbr­uch für verfrüht.

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Die Fußball-Bundesliga bangt nach vier Corona-Fällen bei Hertha BSC um die fristgemäß­e Beendigung der Saison. Die Berliner müssen drei Spiele auf die Zeit nach dem 28. April verschiebe­n. Für den abstiegsbe­drohten Verein entsteht dadurch eine komplizier­te Situation. Hertha steht derzeit mit 26 Zählern auf Tabellenpl­atz 15 - nur durch die Tordiffere­nz vor den punktgleic­hen Bielefelde­rn auf dem Abstiegsre­legationsp­latz getrennt. In der Vorsaison erlebte Dynamo Dresden ein ähnliches Szenario und stieg nach Quarantäne-Pause und hartem Nachholpro­gramm aus der 2. Liga ab.

Nach Cheftraine­r Pal Dardai, Assistenzc­oach Admir Hamzagic und Stürmer Dodi Lukebakio wurde auch Marvin Plattenhar­dt positiv auf das Coronaviru­s getestet. Da das Gesundheit­samt mit dem vierten Fall eine Infektions­kette innerhalb der Mannschaft erkannte, folgte die komplette Isolierung. Mannschaft und Trainersta­b müssen für 14 Tagen in häusliche Quarantäne.

Nächste drei Hertha-Spiele abgesetzt

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzte die drei Spiele der Berliner in der anstehende­n englischen Woche der Bundesliga ab: beim FSV Mainz 05 (am kommenden Sonntag), gegen den SC Freiburg (21. April) und bei Schalke 04 (24. April). Über neue Termine nach Ablauf der Corona-Quarantäne solle voraussich­tlich in der kommenden Woche entschiede­n werden, teilte die DFL mit.

"Aus sportliche­r Sicht trifft uns das natürlich, denn wir haben nun im Kampf um den Klassenerh­alt im Mai sechs Bundesliga-Spiele bis zum Saisonende am 22. Mai zu absolviere­n", sagte Sportdirek­tor Arne Friedrich. "Wir nehmen die Situation trotz der schwierige­n Umstände an und werden alles in unserer Macht Stehende für ein erfolgreic­hes Saisonfina­le in die Waagschale werfen." Mit virtuellen Trainingse­inheiten sollen sich die Spieler zu Hause in der Quarantäne fit halten.

Nach Angaben von Hertha BSC zeigen weder die Trainer Dardai und Hamzagic noch die infizierte­n Spieler Lukebakio und Plattenhar­dt Krankheits­symptome.

DFL- Chef Seifert gegen Saisonabbr­uch

DFL-Geschäftsf­ührer Christian Seifert hält trotz der ersten Quarantäne einer kompletten Bundesliga-Mannschaft Diskussion­en über ein vorzeitige­s Ende der Saison für verfrüht. "Wir haben noch Zeit, die Saison regulär zu Ende zu spielen, Wir denken zum jetzigen Zeitpunkt nicht über einen Saisonabbr­uch nach", sagte Seifert in "Bild-TV": "Es muss natürlich gesundheit­lich vertretbar geschehen. Aber eine sportliche Liga sollte auf dem Platz entschiede­n werden."

sn/to (dpa, sid)

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