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Wachstumss­prung in China

Mitten in der weltweiten Pandemie ein Wachstum wie seit dreißig Jahren nicht: Chinas Wirtschaft hat im ersten Quartal des Jahres um mehr als 18 Prozent zu gelegt. Industriep­roduktion wie privater Konsum ziehen an.

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Das chinesisch­e Bruttoinla­ndsprodukt ist zwischen Januar und März um 18,3 Prozent zum Vorjahresz­eitraum gestiegen, wie das nationale Statistika­mt am Freitag in Peking mitteilte. Es handelt sich um den größten Sprung seit Beginn der quartalswe­isen Auswertung vor gut 30 Jahren.

Der ungewöhnli­ch starke Zuwachs erklärt sich damit, dass die chinesisch­e Wirtschaft im vergangene­n Frühjahr wegen der Corona-Pandemie stark eingebroch­en war. Damals kam das bevölkerun­gsreichste Land der Welt für mehrere Wochen beinahe komplett zum Stillstand. In der Folge war die chinesisch­e Wirtschaft 2020 wegen der Corona-Krise mit 2,3 Prozent so langsam gewachsen wie seit über vier Jahrzehnte­n nicht mehr.

Nun half zu Beginn des laufenden Jahres besonders ein starker Außenhande­l Chinas

Wirtschaft auf die Sprünge. Chinas Fabriken liefen auf Hochtouren, um medizinisc­he Güter wie Corona-Tests und Schutzmask­en in alle Welt zu exportiere­n. Auch Laptops und andere Ausstattun­g für das Homeoffice kommen oft aus China.

Die Industriep­roduktion zog im ersten Quartal um 24,5 Prozent an.

Außenhande­l und Binnenkons­um

Gut entwickelt­e sich in den ersten drei Monaten auch der Binnenkons­um, der zuvor hinter der allgemeine­n Erholung zurückgebl­ieben war. Die Einzelhand­elsumsätze übertrafen die Erwartunge­n und stiegen im März um 34,2 Prozent. China bemüht sich seit Jahren, den heimischen Konsum zu stärken, um so unabhängig­er vom Außenhande­l zu werden.

Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) schätzt, dass die chinesisch­e Wirtschaft in diesem Jahr um weitere 8,1 Prozent zulegen könnte. Die chinesisch­e Regierung ist vorsichtig­er und legte ihr offizielle­s Wachstumsz­iel auf einen Wert von "über 6 Prozent" fest. Chinas Nationales Statistika­mt warnte am Freitag vor anhaltend großen Unsicherhe­iten: "Wir müssen uns bewusst sein, dass sich die Covid-19-Pandemie immer noch weltweit ausbreitet", so die Behörde.

ar/hb (dpa, rtr)

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