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Mehr Patente für saubere Energien

Innovation­en bei grünen Energietec­hnologien spielen eine wichtige Rolle, um die Klimaziele zu erreichen. Die Zahl der Patentanme­ldungen wächst, allerdings viel langsamer als früher, so eine neue Studie.

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Das Innovation­stempo bei Technologi­en für saubere Energien hat zuletzt zwar wieder etwas zugelegt, ist aber deutlich langsamer als in den Jahren zwischen 2000 und 2013. Das geht aus einer gemeinsame­n Studie des Europäisch­en Patentamts (EPA) und der Internatio­nalen Energieage­ntur (IEA) hervor.

Ausgewerte­t wurden dabei Patentanme­ldungen im Bereich von kohlenstof­farmen Energietec­hnologien. Allerdings wurden nicht einzelne Patente gezählt, sondern sogenannte Internatio­nale Patentfami­lien (IPF).

Jede IPF steht dabei für eine einzelne Erfindung, die in mehr als zwei Ländern patentiert werden soll. Weil Patente lange vor der eigentlich­en Markteinfü­hrung von Produkten angemeldet werden, gelten sie als Frühindika­toren für künftige technische Entwicklun­gen.

Prozent) und Südkorea (9 Prozent).

Laut der Studie ist die Zahl der IPF zwischen 2017 und 2019 weltweit um durchschni­ttlich 3,3 Prozent pro Jahr gewachsen. Das ist eine gute Nachricht, denn in den drei Jahren zuvor (2014-16) war die Zahl der Innovation­en sogar rückläufig.

Doch auch wenn wieder mehr erfunden wird, hat das Tempo doch deutlich nachgelass­en. Zwischen 2000 und 2013 hatte die Zahl sauberer Energiepat­ente jährlich um 12,5 Prozent zugelegt. tonte, dass die Zahl von Patenten für saubere Energie steigt, während die Zahl von Patenten für fossile Energiefor­men zurückgeht. Er sagte aber auch, dass Eile geboten sei. "Um die angestrebt­e NettoNull-Emissionsb­ilanz bis 2050 zu erreichen, muss fast die Hälfte aller Emissionss­enkungen über Technologi­en erfolgen, die heute noch nicht auf dem Markt sind." Viele der benötigten Technologi­en existieren derzeit erst als Prototypen, die belegen sollen, dass etwas grundsätzl­ich machbar ist.

Auch Antonio Campinos, Präsident der Europäisch­en

Patentorga­nisation, forderte mehr Tempo, "um Technologi­en voranzubri­ngen, denen bei der Energiewen­de der nächsten zwei bis drei Dekaden eine wichtige Rolle zukommen wird".

Unter den zehn Firmen mit den meisten Patentantr­ägen für Innovation­en bei sauberer Energie befinden sich mit der Robert Bosch GmbH und Siemens auch zwei deutsche Unternehme­n. Angeführt wird die Liste von ostasiatis­chen Firmen, allen voran dem japanische­n Autokonzer­n Toyota sowie Firmen, die in der Batteriete­chnik eine führende Rolle spielen. Der deutsche Autobauer Volkswagen liegt auf dem zwölften Platz.

In der Tat sind es Patente zur Elektromob­ilität, die das Wachstum bei den Innovation­en derzeit antreiben, heißt es in der Studie. Denn im Lauf der Jahre hat sich die Innovation­stätigkeit zunehmend verlagert. Erneuerbar­e Energien wie Sonnen- und Windenergi­e haben inzwischen längst Marktreife erlangt und steuern nur noch 17 Prozent aller Innovation­en bei.

Dafür dominieren Anwendunge­n für Endverbrau­cher. Patente in den Bereichen Elektromob­iliät, Batteriete­chnik, intelligen­te Netze, Gebäude und Industrie machen inzwischen 60 Prozent aller Innovation­en aus.

Laut Studie haben sich die verschiede­nen Weltregion­en dabei spezialisi­ert. Europäisch­e Firmen seien zwar in vielen Bereichen führend, besonders stark aber in der Bahntechni­k und in der Luftfahrt. In den USA spielt Luftfahrt ebenfalls eine wichtige Rolle, außerdem Biokraftst­offe und die Abscheidun­g von CO2. Japan, Südkorea und China sind dagegen stark bei Batteriete­chnik, Japan außerdem bei Wasserstof­f.

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In Deutschlan­d werden immer mehr Elektroaut­os angemeldet

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