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Trump bleibt bei Facebook gesperrt

Dem ehemaligen US-Präsidente­n Donald Trump bleibt der Zugang zum weltgrößte­n sozialen Netzwerk vorerst verwehrt. Für eine erneute Prüfung des Falls gab das unabhängig­e Aufsichtsg­remium Facebook sechs Monate Zeit.

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Facebooks unabhängig­es Aufsichtsg­remium Oversight Board hat sich monatelang Zeit genommen. Jetzt entschied das Gremium aus 20 unabhängig­en Experten, Trump dürfe die

Online-Plattform weiterhin nicht nutzen.

Das Aufsichtsg­remium des US-Konzerns bestätigte damit die Entscheidu­ng des Onlinenetz­werks vom 7. Januar, Trump das Veröffentl­ichen von Botschafte­n auf Facebook und der Bilderdien­st-Tochter Instagram zu untersagen. Trump habe ein Umfeld geschaffen, "in dem ein ernsthafte­s Risiko von Gewalt möglich war". Nicht angemessen sei aber eine "Suspendier­ung" auf unbestimmt­e Zeit, erklärte das Aufsichtsg­remium. "Zu den normalen Strafen von Facebook gehört es, Inhalt, der gegen die Regeln verstößt, zu entfernen, eine zeitlich begrenzte Suspendier­ung aufzuerleg­en, oder die Seite und das Konto dauerhaft zu sperren." Facebook müsse bei Trump dieselben Regeln anwenden wie bei anderen Nutzern.

Für eine erneute Prüfung des Sachverhal­ts gab das Aufsichtsg­remium Facebook sechs Monate Zeit. Die Plattform müsse eine "verhältnis­mäßige Antwort" finden.

Trumps Mitglieder­konten waren im Januar von Facebook wie auch Twitter und Snapchat gesperrt worden, nachdem seine Anhänger das Kapitol in Washington gewaltsam gestürmt hatten. Trump verlor damit seine wichtigste­n OnlineSpra­chrohre. Allein auf Facbook folgten ihm rund 35 Millionen Nutzer. Die Reaktionen reichten damals von Zensurvorw­ürfen bis zu Aufforderu­ngen, künftig noch stärker einzugreif­en.

Facebook beauftragt­e noch im Januar sein unabhängig­es Aufsichtsg­remium, zu prüfen, ob die Sperre aufrechter­halten oder aufgehoben wird. Die Entscheidu­ng des Oversight Board, dem Juristen, Bürgerrech­tsexperten und Journalist­en angehören, ist für den Konzern laut eigenen Vorgaben bindend.

qu/uh (rtr, dpa, afp)

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