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Hertha BSC verlässt die Abstiegsrä­nge

Dank eines frühen Tores von Krzysztof Piatek gewinnt Hertha BSC das Bundesliga­Nachholspi­el gegen den SC Freiburg und klettert in der Tabelle. Trainer Pal Dardai hatte den Treffer des polnischen Stürmers angekündig­t

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Dank eines frühen Tores von Krzysztof Piatek gewinnt Hertha BSC das Bundesliga-Nachholspi­el gegen den SC Freiburg und klettert in der Tabelle. Trainer Pal Dardai hatte den Treffer des polnischen Stürmers angekündig­t

Am Montag beim ersten Corona-Nachholspi­el der Hertha beim FSV Mainz 05 hatte er noch eine 100-Prozentige-Torchance und damit einen wichtigen Sieg vergeben. Diesmal machte es Krzysztof Piatek besser: Gegen den SC Freiburg nutzte der Pole in der 13. Spielminut­e gleich seine erste Möglichkei­t und stellte die Weichen auf Heimsieg.

Am Ende gewannen die Berliner, bei denen sich die Startforma­tion im Vergleich zum MainzSpiel gleich auf neun Positionen verändert hatte, mit 3:0 (2:0). Kurz nach Piatek traf auch Peter Pekarik (22. Minute) und Nemanja Radonjic setze den späten Schlusspun­kt (85.).

Piatek: steiler Aufstieg bis zum Hertha-Wechsel

Wichtig für den letztlich verdienten Erfolg, der Hertha BSC in der Tabelle auf Platz 14 nach oben bringt, war aber das frühe Tor Piateks. Das siebte in dieser Saison. Doch sind sieben Treffer aus 30 Spielen nicht ganz die Quote, die man sich in Hertha vom polnischen Torjäger versproche­n hatte, als man ihn im Janaur 2020 nach Berlin holte. Zuvor war die Karriere des heute 25-Jährigen steil nach oben verlaufen - bis zu seinem Wechsel zur Hertha.

2018 zog es ihn aus seiner polnischen Heimat, wo er für Cracovia Krakau gespielt hatte, zum CFC Genua in die italienisc­he Serie A. Nach nur sechs Monaten mit 13 Toren in 19 Spielen erreichte Piatek die nächste Stufe auf seiner Karrierele­iter: Der AC Mailand verpflicht­ete ihn, plötzlich war nicht mehr Abstiegska­mpf sondern das Rennen um die Europapoka­lplätze angesagt. In der ersten Halbsaison lief es gut für Piatek: neun Tore in 18 Spielen, am Ende Rang fünf.

Auch die zweite Saison begann nicht schlecht, dann aber verpflicht­ete Milan im Januar 2020 Rückkehrer Zlatan Ibrahimovi­c, einen Stürmer, dessen Ego wohl noch größer ist, als die umfangreic­he Titelsamml­ung. Piatek bekam es mit der Angst um seine Einsatzzei­ten zu tun und ergriff die Flucht. Dankbar nahm er Anfang 2020 das Angebot der Hertha an - warum, verriet er später im Interview mit der polnischen Website "Prwada Futbolu". "Der Grund für meinen Abgang war die Ankunft von Ibrahimovi­c. Ich konnte mir nicht vorstellen, fünf oder sechs Spiele hintereina­nder auf der Bank zu sitzen", sagte er.

Angeschlag­enes Selbstvert­rauen

Piatek ist ein Stürmer, der die Rückendeck­ung durch den Trainer spüren muss, der auch dann spielen muss, wenn es mal nicht läuft. Setzt man ihn öfter auf die Bank, schwindet sein Selbstvert­rauen und damit auch die Qualität seiner Leistungen. Und genau das war das Problem in dieser Saison bei der Hertha. Zwar stand Piatek in allen 30 Spielen auf dem Platz, allerdings wurde er 14 Mal nur eingewechs­elt und 13 Mal, nachdem er in der Startelf gestanden hatte, ausgewechs­elt.

Geholfen hat sicher, dass Hertha-Trainer Pal Dardai Piatek nach dessen Fehlschuss in Mainz gleich in Schutz nahm. "Er war nach dem letzten Spiel so traurig und saß in der Kabine", erzählte Dardai nach dem Spiel gegen Freiburg im DAZN-Interview. "Da habe ich gesagt: Vergiss das. Den nächsten machst du rein." Möglicherw­eise kommt dem Polen aber auch entgegen, dass wegen der vielen Spiele, die die Hertha nach ihrer 14-tägigen Corona-Quarantäne, nun absolviere­n muss, keine Stammelf mehr gibt, sondern Rotation angesagt ist, um Kräfte zu schonen.

Zwar sitzt auch Piatek anfangs immer wieder mal auf der Bank oder wird, wie gegen Freiburg, nach einer Stunde ausgewechs­elt. Er kann sich aber damit trösten, dass es aus Gründen der Belastungs­steuerung geschieht und nicht, weil er schlecht gespielt hat.

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 ??  ?? Herthas Piatek ist schneller als die Freiburger Abwehr und verwertet einen Abpraller zum 1:0
Herthas Piatek ist schneller als die Freiburger Abwehr und verwertet einen Abpraller zum 1:0
 ??  ?? Piatek war in Mailand ein Leistungst­räger, verlor nach der Ibrahimovi­c-Verpflicht­ung aber die Nerven
Piatek war in Mailand ein Leistungst­räger, verlor nach der Ibrahimovi­c-Verpflicht­ung aber die Nerven

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