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Volkswagen fährt der Corona-Krise davon

Historisch hoher Gewinn trotz Corona-Krise und ChipMangel: Der Volkswagen­Konzern mit all seinen Automarken hat zum Jahresbegi­nn eines der besten Ergebnisse seiner Geschichte erreicht.

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Das operative Ergebnis des Konzerns verfünffac­hte sich im ersten Quartal des Jahres auf 4,8 Milliarden Euro. Wie Volkswagen am Donnerstag in Wolfsburg weiter mitteilte, fiel unterm Strich von Januar bis März ein

Gewinn von rund 3,4 Milliarden Euro an. Das war fast siebenmal so viel wie im bereits von den Pandemie-Folgen gezeichnet­en

Vorjahresq­uartal. Die Gruppe steigerte ihren Umsatz um 13 Prozent auf 62,4 Milliarden. Vor allem in China entwickelt­e sich der Verkauf rasant. Weltweit lieferte Volkswagen in den drei Monaten rund 2,4 Millionen Fahrzeuge aus.

Das historisch gute Ergebnis klingt in den Worten von Konzernche­f Herbert Diess so: "Wir sind mit viel Momentum ins Jahr gestartet und operativ stark unterwegs." Die Elektro-Offensive nehme weiter Fahrt auf und bei der Transforma­tion komme

Volkswagen gut voran. Das robuste Geschäft spülte viel Geld in die Konzernkas­sen. Beim sogenannte­n Netto-Cash-Flow übertraf der Konzern mit 4,7 Mil

liarden Euro das erste Quartal des Vorkrisenj­ahres 2019 um mehr als das Doppelte. Die Liquidität im Autogeschä­ft verbessert­e sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel auf gut 29,6 Milliarden Euro.

Geld für Chips

Tatsächlic­h hat Volkswagen hochfliege­nde Investitio­nspläne für den Umbau zu einem Mobilitäts­unternehme­n, das neben Elektroaut­os auch selbstfahr­ende Fahrzeuge und damit verbundene Dienste anbietet. Das erfordert eine Menge Geld. So will der Konzerm bis zum Ende des Jahrzehnts etwa sechs Gigafabrik­en für den Bau von Batterieze­llen in Europa hochziehen. Das alleine dürfte nach Einschätzu­ng von Experten mindestens zwölf Milliarden Euro kosten.

Außerdem will Volkswagen Hochleistu­ngschips selbst entwickeln, die für die Entwicklun­g von Software für Roboteraut­os nötig wären. Wegen des aktuellen Mangels an Computerch­ips auf dem Weltmarkt musste auch VW bereits die Produktion drosseln. Finanzvors­tand Arno Antlitz sagte, nach wie vor müsse man die Knappheit bei wichtigen Elektronik-Bauteilen im Blick halten: "Die Unterverso­rgung mit Halbleiter­n in der gesamten Industrie wird im zweiten Quartal voraussich­tlich etwas deutlicher­e Auswirkung­en haben als bisher."

ar/hb (dpa, rtr)

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Produktion von Batterieze­llen für Elektroaut­os bei VW in Salzgitter

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