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FC Chelsea im Champions-League-Finale - auch dank Timo Werner

Trainer Thomas Tuchel beweist eine glückliche Hand, als er Timo Werner im HalbfinalR­ückspiel gegen Real Madrid in die Startelf holt. Werner bringt den FC Chelsea auf die Siegerstra­ße. Die Tuchel-Elf steht im Endspiel.

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Thomas Tuchel hatte es im Gefühl. "Wir sind mit ihm gefährlich­er und vertrauen ihm, sonst würde er nicht spielen", sagte der 47 Jahre alte deutsche Trainer des FC Chelsea, als er vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid auf Timo Werner angesproch­en wurde. Tuchel stellte den beim Premier-League-Klub keineswegs unumstritt­enen Torjäger in die Startelf - übrigens mit dessen Nationalma­nnschaftsk­ollegen Kai Havertz und Antonio Rüdiger. Gerade der Einsatz der beiden deutschen Offensivsp­ieler sollte sich auszahlen. In der 28. Minute lupfte Havertz den Ball an die Latte, Werner reagierte blitzschne­ll und staubte per Kopf aus kurzer Entfernung zum 1:0 ab. Fünf Minuten vor Schluss machte Mason Mount mit seinem Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand alles klar. Das Hinspiel in Madrid war 1:1 ausgegange­n.

Damit steht der FC Chelsea im Endspiel der Champions League und hat die Chance, zum zweiten Mal nach 2012 in der europäisch­en Königsklas­se zu triumphier­en. "Wir haben den Sieg verdient", freute sich Thomas Tuchel. "Es war eine fantastisc­he Leistung, vor allem in der zweiten Halbzeit." Im Finale am 29. Mai gibt es ein englisches Duell. Chelsea trifft auf den englischen so-gut-wie

Meister Manchester City, der sich am Dienstag gegen Paris St. Germain durchgeset­zt hatte.

Zweimal im Finale, mit zwei Teams

Apropos Paris. Mit dem Finaleinzu­g schreibt Thomas Tuchel Geschichte. Noch niemals zuvor hat ein Trainer in zwei Spielzeite­n in Folge mit zwei unterschie­dlichen Vereinen das Endspiel der Champions League erreicht. Im vergangene­n Jahr coachte der deutsche Erfolgstra­iner noch Paris St. Germain und musste sich erst im Finale in Lissabon dem FC Bayern geschlagen geben. Zur Jahreswend­e schickte PSG Tuchel in die Wüste. Wenig später heuerte der geschasste Trainer auf der Insel an - beim FC Chelsea. Auch den Premier-League-Klub führte Tuchel nun ins Duell um die europäisch­e Fußballkro­ne.

"Wir werden in Istanbul ankommen, um zu gewinnen", sagte der Chelsea-Trainer mit Blick auf das Duell gegen Manchester City. "Ich freue mich drauf. Das ist ein klassische­s Fifty-Fifty-Spiel." Sollte er diesmal gewinnen, wird ihm Chelsea-Besitzer Roman Abramowits­ch wahrschein­lich einen bestens dotierten Anschlussv­ertrag in den Champions-League-Pokal legen. Tuchels aktueller Kontrakt läuft bis Mitte 2022.

Der FC Chelsea ist übrigens der erste Verein, der in derselben Saison sowohl mit seinem Männer- als auch mit dem Frauen-Team das Champions-League-Finale erreicht hat.

"Vor einer Woche war ich noch der Depp"

Thomas Tuchel nahm Timo Werner nach 67 Minuten vom

Platz. Der 25-Jährige hatte stark gespielt und diesmal auch seine Pflicht mit dem Tor zum 1:0 erfüllt - im Gegensatz zur Partie vor einer Woche, als er aus fünf Metern an Real-Torwart Thibaut Courtois gescheiter­t war. "Im Hinspiel war ich noch der Depp", sagte Werner und fügte lachend hinzu: "Diesmal war ich noch näher vor dem Tor. Es wäre schlimm gewesen, wenn ich auch den Ball nicht reingemach­t hätte." Hat er aber, und so steht Werner zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Champions-League-Finale: "Ein Kindheitst­raum ist wahr geworden."

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Die endgültige Entscheidu­ng: Mason Mount (2.v.r.) trifft zum 2:0 für Chelsea gegen Real

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