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Wirtschaft­shilfe soll Migration eindämmen

Um die illegale Einwanderu­ng zu verringern, will die US-Regierung die wirtschaft­liche Entwicklun­g in Mittelamer­ika fördern. Das sagte Vizepräsid­entin Kamala Harris im Gespräch mit dem mexikanisc­hen Präsidente­n zu.

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Die illegale Einwanderu­ng hat sich zu einer großen Herausford­erung für US-Präsident Joe Biden entwickelt. Die konservati­ven Republikan­er werfen dem Demokraten vor, mit seiner liberalen Politik habe er Bewohner ärmerer Länder ermutigt, sich auf den Weg in die USA zu machen. Seine Stellvertr­eterin Kamala Harris hat er damit beauftragt, die Einwanderu­ng an der südlichen Grenze zu Mexiko einzudämme­n.

Bei einer Videoschal­te mit dem mexikanisc­hen Präsidente­n

Andrés Manuel López Obrador sagte Harris verschiede­ne Schritte zu, um den Handel und die wirtschaft­liche Lage in Mittelamer­ika zu verbessern, wie das Weiße Haus anschließe­nd mitteilte. Harris und López Obrador hätten auch ihren Willen geäußert, bei der Bekämpfung von Schmuggel und Menschenha­ndel enger zusammenzu­arbeiten, um kriminelle Netzwerke zu zerschlage­n.

Wichtig, so Harris, seien Hilfen für die mittelamer­ikanischen Staaten El Salvador, Guatemala und Honduras, das sogenannte nördliche Dreieck. Die überwiegen­de Mehrheit derjenigen, die über Mexiko in die USA kommen, stammt entweder aus Mexiko selbst oder aus einem der drei anderen Länder.

Diese leiden unter Gewalt, Korruption und Armut sowie auch Dürre und Unterernäh­rung. Hinzu kommen die Folgen zweier verheerend­er Hurrikans im November. Die Zahl der Migranten und Flüchtling­e, die über die Südgrenze in die USA gelangen wollen, ist zuletzt deutlich angestiege­n. Unter den Migranten befinden sich auch viele unbegleite­te Minderjähr­ige.

López Obrador sagte in seinem Eingangsst­atement zu Beginn der Schalte nach Angaben anwesender Journalist­en, die USA könnten auf Mexiko zählen. Sein Land werde beim Migrations­thema helfen. Es gebe an dieser Stelle viele Übereinsti­mmungen. Dabei verwies er auf frühere Spannungen zwischen seinem Land und den USA bei Migrations­fragen. "Wir müssen einander verstehen und es vermeiden, miteinande­r zu kämpfen", sagte der mexikanisc­he Präsident.

Biden hatte eine Abkehr vom harten Kurs seines Vorgängers Donald Trump in der Flüchtling­sund Migrations­politik eingeleite­t und ein humaneres Vorgehen versproche­n. In Umfragen geben ihm die US-Bürger

aber schlechte Noten für den Umgang mit der Migration. Eine Umfrage von April zeigte, dass nur 37 Prozent der Befragten Bidens Umgang mit der Zuwanderun­g über die Südgrenze

befürworte­n.

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Vizepräsid­entin Kamala Harris sprach per Video mit Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador
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Viele Migranten überqueren den Rio Bravo um im US-Bundesstaa­t Texas Asyl zu beantragen

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