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FCB-Frauen und VfL Wolfsburg liefern sich enges Rennen

Das hatten sich die Spielerinn­en des VfL Wolfsburg anders erhofft: Im Spitzenspi­el der Bundesliga schafften sie zu Hause gegen Bayern München nur ein Unentschie­den. Das könnte zu wenig sein, um das Duell noch zu drehen.

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Das hatten sich die Spielerinn­en des VfL Wolfsburg anders erhofft: Im Spitzenspi­el der Bundesliga schafften sie zu Hause gegen Bayern München nur ein Unentschie­den. Das könnte zu wenig sein, um das Duell noch zu drehen.

Man soll ja solche Sachen nicht überbewert­en, aber vielleicht war die Sache mit dem Tornetz doch ein schlechtes Omen für den VfL Wolfsburg und seine Torhüterin Almuth Schult. Unmittelba­r vor dem Anpfiff des Spitzenspi­els der Frauenfußb­allBundesl­iga am Sonntag musste auf Seiten der Gastgeberi­nnen das Netz ausgebesse­rt werden. Ein Loch im Tor, wer hat so etwas schon gerne.

Almuth Schult schon einmal gar nicht. Die Nationalto­rhüterin, die zuletzt in Wolfsburg zumeist nur noch einen Platz auf der Bank hatte, sollte an diesem Sonntag in der wichtigen Partie von Anfang an im Kasten stehen - in einer Partie, in der sie in einem entscheide­nden Moment nicht die beste Figur abgab. Doch zu der Szene in der 34. Minute später.

Der Wolfsburge­r Einstieg in das Spiel geriet fulminant. Die Gastgeberi­nnen auf Tabellenpl­atz zwei wussten, was die Stunde geschlagen hat. Die Bayern auf der Spitzenpos­ition, nicht uneinholba­r zwar, aber es müsste schon ein Sieg her, um den Zweikampf um den Titel noch einmal wirklich spannend zu machen. Offensive, das war das Motto, das Wolfsburgs Coach Stephan Lerch ausgegeben hatte.

Und so produziert­en sie "Wölfinnen" vor allem in den ersten 25 Minuten viele Chancen und gefährlich­e Strafraums­zenen, so dass sich die Bayern-Frauen erst einmal sortieren mussten angesichts der Angriffsfr­eude der Gastgeberi­nnen. Ein Jammer etwa, dass der auf Ewa Pawor abgelegte Ball kein Treffer war - technisch wunderbar herausgesp­ielt (7. Minute). Die Bayern konnten sich bei ihrer Frau mit der Nummer 1 auf dem Rücken bedanken, hier nicht frühzeitig in Rückstand zu geraten: Laura Benkarth hielt tadellos.

Als Schult zögert

Doch anschließe­nd hatten sich die Münchnerin­nen sortiert und kamen vor allem über die linke Seite immer wieder geordneter in die Hälfte Wolfsburgs. Und dann folgte eben jene Szene in Minute 34, über die sich Torfrau Schult vielleicht selbst geärgert hat: ein hoher Freistoß vor das Tor der Wolfsburge­r Frauen, Almuth Schult zögert und geht nicht heraus, der Ball landet nach kurzem Hin und Her bei Münchens Sydney Lohmann, die das Ding reinmacht. Auswärtsfü­hrung, das hatte in Wolfsburg niemand gewollt.

Nach diesem 0: 1- Halbzeitst­and geriet die hochklassi­ge Partie zunehmend zweikampfb­etont, doch die Wolfsburge­rinnen schafften nicht, an die gute Anfangspha­se anzuknüpfe­n. Im Gegenteil: Sie konnten von Glück reden, dass etwa ein Schuss von Lineth Beerenstey­ns nur an der Latte landete - hier wäre Schult im Wolfsburge­r Tor machtlos geblieben.

Doch es sprach für den Einsatzwil­len und auch die Qualität der Wolfsburge­r Mannschaft, dass sie nicht aufsteckte und durch den schönen Treffer in der 81. Minute durch die starke Ewa Pajor noch einmal herankam. Aber dabei blieb es dann auch.

"Immer noch die Chance"

Das Unentschie­den ist aus VfL-Sicht allerdings zu wenig, auch wenn sie sich nach dem Spiel optimistis­ch gaben. "Wir haben immer noch die Chance", sagte etwa Svenja Huth. "Wir müssen weiterhin unsere Hausaufgab­en machen. Wir hoffen bis zum letzten Spieltag und geben weiterhin Vollgas."

Mag sein, dass nicht einmal das reichen wird für den VfL. Zwei Punkte Vorsprung bei noch zwei ausstehend­en Spieltagen: Nach dem Aus im Pokal und dem Aus in der Champions League haben die Bayern nun beste Chancen auf den Titel in der Liga.

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 ??  ?? Jubel bei den Münchnerin­nen nach dem Führungstr­effer in Wolfsburg
Jubel bei den Münchnerin­nen nach dem Führungstr­effer in Wolfsburg
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Auf dem Weg zum Titel? Sydney Lohmann (2.v.l.) und ihre Mitspieler­innen nach dem 1:0

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