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Lewis Hamilton gewinnt in Barcelona

Mit der besseren Rennstrate­gie bezwingt der Formel-1Weltmeist­er seinen Konkurrent­en Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot scheitert, weil seine Reifen gegen Rennende nicht mehr mithalten können.

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Es war eine Szene, die fast ein wenig Symbolchar­akter hatte: Als Max Verstappen seinen Red Bull nach dem Rennen in Barcelona im sogenannte­n Parc fermé hinter dem Aufsteller mit der Nummer zwei abstellte, da fegte der Wind das Schild um und zerlegte es in seine Einzelteil­e. Ein Helfer musste alles einsammeln und wieder zusammenba­uen.

Falsche Strategie

Es wäre mehr drin gewesen für Verstappen und Red Bull an diesem Wochenende. Der 24-Jährige hatte sich mit einem guten Start vor PoleSetter Lewis Hamilton gesetzt. Wie schon beim Rennen in Imola drängte er sich gleich nach dem Start vorbei. Danach führte Verstappen lange, doch am Ende jubelten wie schon beim vergangene­n Rennen in Portugal einmal mehr der britische Weltmeiste­r und das MercedesTe­am. Hamilton gewann vor Verstappen und seinem finnischen Mercedes-Teamkolleg­en Valtteri Bottas. Entscheide­nd war diesmal die bessere Rennstrate­gie: Während Hamilton, der die meiste Zeit des Rennens hinter dem Führenden Verstappen herfuhr, zweimal die Reifen wechselte, setzte Red Bull auf eine EinStopp-Strategie und verzockte sich dabei.

Die Entscheidu­ng fiel nach dem zweiten Boxenstopp von Hamilton: Der siebenfach­e Weltmeiste­r lag hinter Verstappen auf Rang zwei und ließ nach 42 von 66 Runden erneut frische Reifen aufziehen. Die Red-BullRennle­itung zögerte kurz und entschied dann: Max bleibt draußen. Doch die Reifen des Niederländ­ers bauten schneller ab als erhofft, der Vorsprung auf Hamilton, der kurzzeitig hinter Bottas auf Rang drei zurückgefa­llen war, schmolz wie Eis in der katalanisc­hen Nachmittag­ssonne - rund 21 Sekunden Vorsprung bei noch gut 20 Runden reichten nicht.

Verstappen: "Ich war leichte Beute"

"Ich habe es irgendwie kommen sehen", sagte Max Verstappen nach dem Rennen. "Wir konnten nicht mehr viel machen. Er ist immer näher rangekomme­n und ich war am Ende leichte Beute." Sieben Runden vor Schluss war Verstappen machtlos: Hamilton zog am Ende der Start-Ziel-Geraden am Red Bull vorbei - genau an der Stelle, an der Verstappen Hamilton beim Start düpiert und sich an die Spitze gesetzt hatte. Danach ging der Niederländ­er doch noch an die Box, um mit neuen Reifen wenigstens den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde zu sichern. Das gelang zwar, ist aber angesichts von nun 14 Punkten Rückstand in der WM-Wertung ein schwacher Trost.

"Ich fühle mich fantastisc­h", jubelte dagegen Hamilton, der im Qualifying von Spanien die 100. Pole Position seiner Karriere herausgefa­hren hatte und danach seinen 98. Rennsieg. "Alles, was wir gemacht haben, hat funktionie­rt. Max hatte einen Super-Start und ich hatte die Jägerrolle. Ich musste immer darauf achten, dass die Reifen halten. Wir haben ein bisschen gegambelt, aber es war eine tolle Strategie."

Vettel enttäuscht, Schumacher am Limit

Kein gutes Rennen erlebte Sebastian Vettel. Der deutsche Vierfach-Weltmeiste­r kam mit seinem technisch verbessert­en Aston Martin am Ende nur auf Rang 13. Mick Schumacher ließ außer seinem in der Formel 1 nicht wirklich konkurrenz­fähigen Teamkolleg­en Nikita Mazepin und dem ausgeschie­denen Yuki Tsunoda im Alpha Tauri keinen anderen Fahrer hinter sich. Er wurde 18. und einmal mehr zeigte sich, dass im langsamen Haas an normalen Tagen für den 21 Jahre alten Formel-2-Champion des vergangene­n Jahres nicht mehr drin ist als einer der hinteren Plätze.

 ??  ?? Einmal Freude, einmal Frust: Sieger Lewis Hamilton (r.) und der geschlagen­e Max Verstappen (r.)
Einmal Freude, einmal Frust: Sieger Lewis Hamilton (r.) und der geschlagen­e Max Verstappen (r.)
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Sieben Runden vor Schluss kann Max Verstappen Lewis Hamilton nicht mehr hinter sich halten

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