Deutsche Welle (German edition)
Abschreckung durch Isolation: Griechenland verbannt Asylsuchende aus den Städten
Rana ist 20 Jahre alt und lebt in einem Flüchtlingslager irgendwo auf dem griechischen Festland. Da sie negative Konsequenzen für ihren laufenden Asylantrag befürchtet, will sie weder ihren echten Namen noch ihren exakten Aufenthaltsort preisgeben. 2018 ist sie mit ihrer Familie von Afghanistan über die Türkei nach Griechenland ge ohen. Ihr Vater ist herzkrank, und ihr Bruder hat Epilepsie. Darum galt die 5köp ge Familie als besonders verletzlich und hatte Anspruch auf eine Wohnung im Rahmen des ESTIA-Programms.
ESTIAqsteht für Emergency Support to Integration and Accommodation. Dieses Programm, nanziert vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der EU, entstand 2015 mit dem Ziel, besonders schutzbedürftigen Asylsuchenden eine Wohnung zu nanzieren. Das sollte auch ihreqIntegration in die Aufnahmegesellschaft befördern.
Im Dezember 2022 ließ die griechische Regierung das Programm auslaufen und Rana musste mit ihrer Familie zurück in ein Lager ziehen.
Beim Gespräch mit der Deutschen Welle kommen ihr immer wieder die Tränen: "Ich war mit meiner Schwester in Griechenland in der Schule. Als wir im Camp ankamen, sagte man uns, dass es in der Lagerschule keinen Platz mehr für uns gibt", berichtet sie. Man sagte ihr, sie können in der Stadt zur Schule zuqgehen. Aber der Weg dorthin ist viel zu weit, und so habe sie sich schweren Herzens dagegen entschieden.
Ein leerer Container, sonst nichts
Die Familie musste ihrq ganzes Leben in der Stadt zurücklassen.q"Als wir im Lager ankamen, war unser Wohncontainer vollkommen leer. Es gab nicht mal Matratzen",qerinnert sich Rana. Zwei Tage hätteqdie Familieqauf dem Boden geschlafen und dann ihre Matratzen aus ihrer