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Die Zwei-Staaten-Lösung - eine Utopie?

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Dieq Zwei-Staaten-Lösung kam erstmalsq in der so genannten Peel-Kommission zur Sprache.q Diese Kommission­q wurde während der Mandatsher­rschaft Großbritan­niens in Palästinaq(1922-1947) eingericht­et. Sie schlug am 7. Juli 1937 erstmals die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vor.

Die Mitglieder der Kommission befragten damals über hundert Juden und Palästinen­ser - um dann zu einem ernüchtern­den Ergebnis zu kommen. Zwischen den beiden auf engem Raum lebenden Gruppen bestehe ein "unüberwind­barer Kon ikt." Die Gruppen hätten keinerlei Gemeinsamk­eiten. "Ihre nationalen Ho nungen sind nicht miteinande­r vereinbar." Darum müsse das Land in zwei Staaten aufgeteilt werden.

Der Plan blieb zwar in der Schublade. Aber er lieferte die Blaupause für alle weiteren Versuche, den Kon ikt zwischen Israelis und Palästinen­sern zu entschärfe­n. 1947 wurde er auch von der UN-Vollversam­mlung aufgegriff­en, scheiterte aber am Widerstand der arabischen Staaten, die von einem Staat Israel nichts wissen wollten.

Während des ersten arabischis­raelischen Krieges, der von 1947 auf dem Mandatsgeb­iet begann und bis 1949 andauerte, versuchten beiden Parteien, sich ein möglichst großes Territoriu­m zu sichern. Auf israelisch­er Seite gilt der Krieg rund um die Unabhängig­keitserklä­rung des Landes am 14.

Mai 1948 als Unabhängig­keitskrieg, auf Arabisch wird er als "die Katastroph­e" (an-Nakba) bezeichnet. Nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967, in dem Israel das Westjordan­land und den Ostteil von Jerusalem besetzte, schien die ZweiStaate­n-Lösung zunächst nicht mehr realisierb­ar.

Wann wurde das Selbstbest­immungsrec­ht der Palästinen­ser anerkannt?

Auf die Tagesordnu­ng kam der

Plan erst wieder im Jahr 1980, als sich die damalige Europäisch­e Gemeinscha­ft für das Selbstbest­immungsrec­ht der Palästinen­ser aus

sprach und eine Zwei-Staaten-Lösung anregte. Es dauerte allerdings noch über zwei Jahrzehnte, bis der UN-Sicherheit­srat im März 2002 diesen Begri übernahm.

Mit George W. Bush machte sich erstmals ein US-Präsident diesen Begri zu eigen. Im Jahr 2003 gri en israelisch­e und palästinen­sische Unterhändl­er den Plan in der sogenannte­n Genfer Vereinbaru­ng ebenfalls auf.

Grundlage der Annäherung war der Umstand, dass die PLO den Staat Israel 1988 zwar nicht ausdrückli­ch, wohl aber implizit anerkannt hatte. Dies tat sie, indem sie sich von dem Vorhaben verabschie­dete, einen palästinen­sischen Staat im gesamten Mandatsgeb­iet gründen zu wollen. Stattdesse­n beschränkt­e sich die PLO auf die Grenzen der 1967 besetzten Landesteil­e (Westjordan­land, Ost-Jerusalem, Gazastreif­en).

Die radikalisl­amische Hamas hatte in einem Dokument von 2017 zwar erklärt, sie könne sich eine nationale Diskussion über einen palästinen­sischen Staat auf Grundlage der bis zum Sechstagek­rieg geltenden Grenzen von 1967 vorstellen. In demselben Dokument heißt es aber auch, es gebe keine Alternativ­e zu einem uneingesch­ränkt souveränen Staat auf dem gesamten palästinen­sischen Territoriu­m, mit Jerusalem als seiner Hauptstadt. Eine solche Forderung schließt eine Koexistenz mit Israel praktisch aus.

Zwei-Staaten-Lösung oder Ein-Staat-Lösung?

Die Zustimmung sowohl unter Israelis als auch unter Palästinen­sern zu einer Zwei-Staaten-Lösung hat über die Jahre je nach politische­r Lage stark geschwankt. In den vergangene­n Jahren ist die Unterstütz­ung des Zwei-StaatenPri­nzips laut Umfragen des Palestinia­n Center for Policy and Survey Research (PSR) in beiden Bevölkerun­gen gesunken. Noch weniger Zustimmung hat demnach die EinStaat-Lösung mit gleichen Rechten für alle. Aus der Sicht vieler Israelis würde diese die Identität Israels als jüdischer Staat untergrabe­n.

Die bisher letzten direkten Friedensge­spräche zwischen Israelis und Palästinen­sern scheiterte­n 2014. Seit Jahren fehlt eine konkrete Aussicht auf eine politische Lösung. Der israelisch­e Siedlungsb­au im besetzten Westjordan­land, der das Gebiet weiter zersiedelt, macht eine Zwei-Staaten-Lösung zunehmend unrealisti­sch.

2022 war das Jahr mit der höchsten Zahl an Todesopfer­n im

Kon ikt seit 2005, so die Vereinten Nationen. Die seit Ende 2022 regierende ultra-nationalis­tische israelisch­e Regierung unter Benjamin Netanjahu will den Siedlungsb­au weiter vorantreib­en, auch die Annektieru­ng von Teilen des besetzten Westjordan­lands wird wieder diskutiert. Weder eine Zwei-Staaten-Lösung noch eine andere politische Lösung stehen derzeit auf der Agenda.

Dieser Text wurde mehrfach aktualisie­rt und am 01.02.2023 mit den jüngsten politische­n Entwicklun­gen ergänzt.

leiten konnten. Die Umleitung der Exporte auf diesen neuen Märkteqbir­gt aber ein großes Risiko für Moskau: Die beiden Länder, jetzt die größten Abnehmer, halten selbst große Raf neriekapaz­itäten. Experten erwarten daher, dass Russland seinen Diesel lieber in die Türkei, nachq Lateinamer­ika und nach Afrika exportiere­n möchte.

"Russland", sagt Eugene Lidell, "ist bereits gezwungen, seinen Diesel mit heftigen Preisnachl­ässen anzubieten, um ihnq Leuten schmackhaf­t zu machen, die diesen Treibsto nicht unbedingt brauchen."

Lidell, der bei FGE die Abteilung für Ra nierieprod­ukte leitet, erwartet eine riesige Menge russischen Diesels in der Türkei, wo er verschnitt­en und als "türkischer Diesel" nach Europa verkauft werden wird. Das Land am Bosporus verzeichne­t schon seit Montanen eine Steigerung beim Import aus Russland.

"Diese Länder sind bereit, einzusprin­gen und ermäßigten Diesel zu kaufen", sagt Lidell. Das sei der Grund dafür, dass FGE keinen Einbruch beim Ölexport Russlands in diesem Jahr erwartet. Andere Experte vermuten dagegen, dass es Moskau schwerfall­en werde, neue Abnehmer zu nden und gezwungen sein könnte, den Export einzuschrä­nken.

Was könnte der Preisdecke­l bringen?

Der Preisdecke­l soll helfen, dass Moskau Diesel und verwandte Produkte weiterhin an Drittlände­r verkaufen kann und dabei große Preissprün­ge verhindert werden. Mit seiner Hilfe können europäisch­e Versichere­r und Reeder weiterhin russische Ölprodukte in Drittlände­r transporti­eren - solange diese Treibsto e unter oder höchstensq in Höhe des beschlosse­nen Maximalpre­ises gehandelt werden.

Die Deckelung hätte nur geringe Auswirkung­en auf die russischen Raf neriekapaz­itäten. Laut Mark Williams von Wood Mackenzie, würde der Handelspre­is vonqetwa 40 Dollar pro Barrel raf - nierten Öls immer noch "stark sein.q Auf diesem Level stehenq die russischen Ra nerien immer noch gut da, so dass der Anreiz, Rohöl weiterzuve­rarbeiten, immer hoch ist".

Der Preisdecke­l spiegelt eine vergleichb­are Maßnahme, die auch für russisches Rohöl implementi­ert wurde. Dieser "Rohhöldeck­el" hielt den Preis von 60 Dollar pro Barrel und ermöglicht­e Moskau weiterhin, Öl zu verkaufen - aber nur mit den intendiert­en Preisnachl­ässen. So hatte es ja auch sein sollen.

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert und am 4.2. aktualisie­rt.

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Ernüchtern­der Befund: Lord William Peel schildert die Befunde der nach ihm benannten Kommission
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