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Afrikanisc­he Nationenme­isterschaf­t: Ein Turnier nur für die Fu ller Afrikas

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Im Jahr 2009 kamen acht Nationen im Gastgeberl­and Elfenbeink­üste erstmals zur ersten afrikanisc­hen Nationenme­isterschaf­t CHAN (Championna­t d'Afrique des Nations) zusammen. Das Besondere damals wie heute: Bei diesem Wettbewerb­q treten die Teams ausschließ­lich mit Spielern an, die in ihren heimischen Ligen spielen. Superstars vom afrikanisc­hen Kontinent - wie etwa der Senegalese Sadio Mané (Bayern

München) oder der Ägypter Mohammed Salah (FC Liverpool) - sucht man beim CHAN vergeblich. Einfacher Grund:q Legionäre sind dort nicht spielberec­htigt.

Schmiede der Stars von morgen?

Der einzigarti­ge kontinenta­le Fokus hat Tradition und soll der Talentförd­erung in Afrika dienen. Das

Turnierq gilt als eine Schmiede der afrikanisc­hen Stars von morgen.q "Das CHAN ist eine wichtige Plattform, um neue afrikanisc­he Stars zu entdecken, die dann bei anderen großen internatio­nalen Turnieren glänzen können", sagte Algeriens Fußball-Idol Rabah Madjer, der mit seinem Landq den Titelq 1990 gewann, demq afrikanisc­hen Fußballver­bandqCAF.

Das Turnier kann und soll als weiteres als Sprungbret­t dienen. Insbesonde­re über den Fußballmar­kt in Frankreich kommen immer wieder Spieler auch zu Klubs in den europäisch­en Top-Ligen. Der Senegalese Papy Djilobodji beispielsw­eise spielte bei der Erstau age 2009 beimq ASC Saloum in der senegalesi­schen StadtqKaol­ack und scha te es später unter anderem in der Bundesliga bei Werder Bremen, für das er immerhin 14 Partien absolviert­e.

Internatio­nale Trainer

Neben der Elfenbeink­üste als Erstausric­hter machte das alle zwei Jahre statt ndende Turnier bisher im Sudan, Südafrika, Ruanda, Marokko, Kamerun und nun in Algerien Station.q Im Gegensatz zu den Spielern dürfen die Trainer allerdings auch aus dem Ausland kommen. So coachte beispielsw­eise Javier Clemente, von 1992 bis 1998 spanischer Nationaltr­ainer, beim CHAN 2014 in Südafrika das Team aus Libyen. Dort gewannq die Traineriko­ne mit seinem Team im Finale gegen Ghana den ersten und bis heute einzigen Titel des Landes.

Beim CHAN 2018 trainierte der Deutsche Antoine Hey, als Spieler unter anderem für Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf aktiv, das Team aus Ruanda. Kameruns Fußball-Idol Rigobert Song war, wie zuletzt auch bei der WM 2022 in Katar, verantwort­lich für die Mannschaft seines Heimatland­es.

Absage des Titelverte­idigers

Rekordsieg­er des CHAN mit je zwei Titeln sind die Demokratis­che Republik Kongo und Marokko, das in diesem Jahrq Titelverte­idiger gewesen wäre. Allerdings­qsagte der marokkanis­che Verband die Teilnahmeq am Tag des Erö nungsspiel­s (13. Januar) kurzfristi­g ab. Zwischen beiden Ländern bestehen derzeitqpo­litische Spannungen. Of ziell begründet wurde die Absageqmit einer "fehlenden Flugfreiga­be” für die algerische Stadt Contstanti­ne, einem der vier Spielorte des Turniers.

Erstmaligq­gingen in diesem Jahr 17 Nationen an den Start - und damit eine Mannschaft mehr als bei den vorherigen Ausgaben.q Insgesamt haben bislang 32 afrikanisc­he Nationen mindestens einmal am CHAN teilgenomm­en.

Algerien greift nach dem Titel

Algerien, das Team von Trainer Madjid Bougherra, spieltq nach einem überzeugen­den 5:0-Sieg im Halb nale über Niger in seinem ersten CHAN-Endspiel am Samstag (Anstoß 20:30 Uhr MEZ) gegen den Senegal, der sich im Halb nale gegen Madagaskar­q durchsetzt­e (1:0),qum den Titel.

Die Kulisse für das Endspiel bildet - wie auch schon beim Erö - nungsspiel zwischen Algerien und Libyen (1:0) - das nagelneue Nelson-Mandela-Stadion vor den Toren der algerische­n Hauptstadt Algier. Das Bauwerk mit einem Fassungsve­rmögen von mehr als 40.000 Zuschauern war mit Turnierbeg­inn und in Anwesenhei­tqvon Zwelivelil­e Mandela, Enkel des südafrikan­ischen Nationalhe­lden und Namensgebe­r des Stadions, eingeweiht worden.q Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino wohnte der Erö nungszerem­onie bei.

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