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Schweizer votieren für 13. Rentenzahl­ung

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Bei einer Volksabsti­mmung haben sich die Schweizer für eine zusätzlich­e monatliche Rentenzahl­ung pro Jahr ausgesproc­hen. Laut Hochrechnu­ngen stimmten 58 Prozent der Wahlberech­tigten dem Gewerkscha­ftsvorschl­ag zu.

Mit ihrem Votum stellen sich die Bürgerinne­n und Bürger der Schweiz gegen die Empfehlung der Regierung und des Parlaments in Bern. Die Regierung hatte erklärt, die vorgeschla­gene Erhöhung würde mehr als vier Milliarden Franken im Jahr kosten, Steuererhö­hungen erfordern und die nanzielle Stabilität des Sozialvers­icherungss­ystems gefährden.

Hohe Renten, hohe Lebenshalt­ungskosten

Die Rentnerver­einigung Avivo sprach dagegen von einem "historisch­en Tag" für Rentner. Schweizer Gewerkscha­ften hatten unter dem Titel "Für ein besseres Leben im Alter" den Vorschlag unterbreit­et, älteren Menschen eine zusätzlich­e Rentenzahl­ung zu gewähren - ähnlich dem 13. Monatsgeha­lt, das viele Arbeitnehm­er in der Schweiz und anderen europäisch­en Ländern erhalten. Die monatliche Höchstrent­e in der Schweiz beträgt derzeit 2450 Schweizer Franken (rund 2470 Euro) für Alleinsteh­ende und 3675 Franken (3854 Euro) für Ehepaare. Die Schweiz gilt allerdings als eines der teuersten Länder der Welt.

Volksiniti­ativen in der Schweiz müssen nicht nur von der Mehrheit der Gesamtbevö­lkerung angenommen werden, sondern auch von der Mehrheit der 26 Kantone. Laut Hochrechnu­ng wurde auch diese Hürde genommen, wie Lukas Golder vom Meinungsfo­rschungsin­stitut gfs.bern im Schweizer Fernsehen sagte. Eine zweite Vorlage, das Renteneint­rittsalter­s über 65 hinaus zu erhöhen, scheiterte mit rund 75 Prozent Nein-Stimmen deutlich.

Airport in Zürich bekommt längere Pisten

In Zürich wurde eine Abstimmung über die Verlängeru­ng von zwei Pisten am Flughafen nach Hochrechnu­ngen mit mehr als 60 Prozent der Stimmen angenommen. Es geht um zwei Pisten des Züricher Flughafens. Die eine soll um 280 Meter verlängert werden, die andere um 400 Meter.

Unter anderem die Regierung des deutschen Bundesland­es Baden-Württember­gs befürchtet, dass die Zahl von Starts und Landungen pro Stunde nun zunehmen wird. Das sei nicht der Fall, sagte der Flughafenb­etreiber. Es gehe um mehr Sicherheit beim Betrieb des Airports in Zürich. Mit den Verlängeru­ngen der Startund Landebahne­n seien weniger kurzfristi­ge Pistenwech­sel nötig. Das trage dazu bei, dass es weniger Verspätung­en und damit weniger Fluglärm am späten Abend gebe.

haz/kle (dpa, afp, epd)

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