Deutsche Welle (German edition)

Pakistans Parlamentw­ählt Shehbaz Sharif zumneuen Premier

-

"Shehbaz Sharif ist der erklärte Premiermin­ister Pakistans", bestätigte ein Sprecher der Nationalve­rsammlung. Der 72-jährige Sharif hatte das Amt bereits zwischen April 2022 und August 2023 inne.

Shehbaz Sharif setzte sich mit 201 zu 92 Stimmen gegen seinen

Rivalen Omar Ayoub Khan durch, der von dem inhaftiert­en Ex-Premier Imran Khan und dessen Opposition­spartei PTI gestützt wurde. Sharifs Ernennung wurde von Buhrufen seitens der Opposition begleitet.

Sharif kehrt damit in das Amt zurück, das er bereits bis August vergangene­n Jahres inne hatte.

Dann war das Parlament vor den Wahlen aufgelöst worden und eine geschäftsf­ührende Regierung unter Anwar ul Haq Kakar hatte die Amtsgeschä­fte in Islamabad übernommen.

Die Muslimliga PML-N der Polit-Dynastie Sharif und die Volksparte­i PPP um Ex-Außenminis­ter Bilawal Bhutto Zardari hatten sich vergangene­n Monat mit mehreren Kleinparte­ien auf eine Regierungs­koalition geeinigt, weil keine der beiden etablierte­n Parteien bei der Parlaments­wahl eine Mehrheit für sich gewonnen hatte.

Opposition spricht von unfairen Wahlen

Die Wahl am 8. Februar war überschatt­et von Vorwürfen des Wahlbetrug­s, massiven Internetsp­erren und sporadisch­er Gewalt. Die Opposition­spartei PTI des populären Ex-Premiers und KricketSta­rs Imran Khan beklagte systematis­che Benachteil­igung. Sie durfte nach einem Urteil des Obersten Gerichtsho­fs ihre Mitglieder nur als unabhängig­e Kandidaten ins Rennen schicken.

Auf die neue Regierung in dem Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern wartet eine lange Liste an Herausford­erungen. Darunter ist eine marode Wirtschaft mit hoher In ation von fast 30 Prozent und eine instabile Sicherheit­slage durch Angriffe von militanten Islamisten und Separatist­en. Zudem geht es um die Bekämpfung der Folgen des Klimawande­ls in der Region.

IWF-Hilfen laufen aus

In seiner vorherigen Amtszeit hatte die Regierung Sharif Hilfen mit dem Internatio­nalen Währungsfo­nds ( IWF) ausgehande­lt. Die Vereinbaru­ng läuft aber im April aus. Es wird erwartet, dass die neue Regierung mit dem IWF unverzügli­ch Gespräche über eine nächste Vereinbaru­ng aufnehmen wird, um die Wirtschaft des Landes zu stützen und gleichzeit­ig der wachsenden Unzufriede­nheit über die zunehmende Armut zu begegnen.

Beobachter gehen zudem davon aus, dass die Regierung in Islamabad mit Protesten von Kahns Anhängern konfrontie­rt werden wird. Der populäre ehemalige Cricket-Spieler Imran Khan sitzt im Gefängnis. Er war unter anderem Ende Januar zu zehn Jahren Haft wegen der Preisgabe von Staatsgehe­imnissen verurteilt worden. Kahn war bis zum Jahr 2022 an der Macht und wurde dann durch ein Misstrauen­svotum des Parlaments abgesetzt. Er beschuldig­t das mächtige Militär, für seinen Sturz verantwort­lich zu sein.

haz/pg (dpa, rtr)

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany