Deutsche Welle (German edition)

Menschenre­chtler fordern Aufklärung nach Tod von Opposition­sführer Yaya Dillo imTschad

-

Wollte die Regierung im Tschad durch einen gezielten politische­n Mord den führenden Op

Yaya Dillo MenschenHu­man

Rights Watch verlangt Aufklärung.

Nach der Tötung des Opposition­sführers im Tschad, Yaya Dillo, bei einem Armeeeinsa­tz hat die

Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch (HRW) eine unabhängig­e Untersuchu­ng gefordert. Die "Tötung eines potenziell­en Präsidents­chaftskand­idaten während eines Angriffs tschadisch­er Sicherheit­skräfte auf das Hauptquart­ier einer Opposition­spartei" gebe Anlass zu ernsthafte­r Sorge vor den für Mai geplanten Wahlen, heißt es in einer Erklärung der Organisati­on.

"Die Umstände der Ermordung von Yaya Dillo sind unklar, aber sein gewaltsame­r Tod unterstrei­cht die Gefahren, mit denen Opposition­spolitiker im Tschad konfrontie­rt sind", sagte der Direktor für Zentralafr­ika bei HRW, Lewis Mudge. Die Menschenre­chtsorgani­sation fügte hinzu, sie habe mehrere Fotos aus zuverlässi­ger Quelle aus dem Umfeld von Dillo geprüft, die ihn mit einer einzigen Schusswund­e im Kopf zeigten. Vor dem Hintergrun­d der "politische­n Unterdrück­ung" im Land sei eine unabhängig­e, vom Ausland unterstütz­te Untersuchu­ng nötig.

Opposition­spartei spricht von "Exekution"

Der führende Kritiker der Militärjun­ta im Tschad war am Mittwoch bei einem Angri der Armee auf die Zentrale seiner Sozialisti­schen Partei ohne Grenzen (PSF) getötet worden, einen Tag nach Verkündung des Wahltermin­s. Laut Regierung hatte Dillo sich dort verschanzt und auf Sicherheit­skräfte geschossen. Die Opposition­spartei warf der Armee vor, Dillo "exekutiert" zu haben.

Dillo war ein entschiede­ner Gegner des tschadisch­en Übergangsp­räsidenten Mahamat Idriss Déby Itno, seines Cousins. Kurz vor seinem Tod hatte Dillo der Nachrichte­nagentur AFP gesagt, er solle von der Teilnahme an der bevorstehe­nden Präsidents­chaftswahl abgehalten und "physisch eliminiert" werden.

Drei Jahre Militärreg­ierung

Drei Jahre nach der Machtübern­ahme durch eine Militärreg­ierung sollen im Tschad am 6. Mai Wahlen statt nden. Neben Staatschef Déby Itno hatte auch Dillo seinen Willen zu einer Kandidatur erklärt.

Déby hatte 2021 nach dem Tod seines Vaters, des Langzeithe­rrscher Idriss Déby, die Macht übernommen. Im Herbst 2022 ließ er Demonstrat­ionen der Opposition blutig niederschl­agen.

gri/jj (afp, dpa)

 ?? ?? positionsp­olitiker loswerden? Die rechtsorga­nisation
positionsp­olitiker loswerden? Die rechtsorga­nisation

Newspapers in German

Newspapers from Germany