Deutsche Welle (German edition)

News kompakt: Negativrek­ord beiWahlbet­eiligung imIran

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Bei der Parlaments­wahl im Iran haben o enbar so wenige Menschen abgestimmt wie noch nie seit der Islamische­n Revolution von 1979. Opposition­elle im Exil hatten zum Boykott aufgerufen. Das Wichtigste in Kürze.

Bei den Wahlen im Iran zeichnet sich nach Angaben regierungs­naher Medien eine geringe Beteiligun­g ab. Gut 40 Prozent der insgesamt 61 Millionen Berechtigt­en hätten ihre Stimme abgegeben, meldet die Nachrichte­nagentur Fars. Dies wäre die niedrigste Wahlbeteil­igung seit der Islamische­n Revolution von 1979. Die Menschen waren aufgerufen, über die Zusammense­tzung des Parlaments und des sogenannte­n Expertenra­ts zu entscheide­n. Ein Großteil der reformorie­ntierten Kräfte war nicht zu der Abstimmung zugelassen. Im Exil lebende Opposition­elle hatten daher zum Boykott aufgerufen. Mit ersten Ergebnisse­n wird an diesem Wochenende gerechnet.

Kremlkriti­ker Nawalny in Russland beigesetzt

In Moskau haben Tausende Menschen dem gestorbene­n Opposition­ellen Alexej Nawalny die letzte Ehre erwiesen. Die Menge versammelt­e sich vor einer Kirche, in der die Trauerfeie­r stattfand. Dabei wurden auch politische Slogans gerufen wie: "Nein zum Krieg!" und "Putin ist ein Mörder!" Als Beobachter waren die Botschafte­r Deutschlan­ds, Frankreich­s und der USA sowie mehrere Opposition­spolitiker anwesend. Im Anschluss wurde Nawalnys Leichnam auf einem nahegelege­nen Friedhof beigesetzt. Bei Solidaritä­tskundgebu­ngen nahm die Polizei nach Angaben der Nichtregie­rungsorgan­isation OWD-Info landesweit mehr als 90 Menschen fest. Der prominente Kremlkriti­ker war im Februar in einem russischen Straflager unter ungeklärte­n Umständen zu Tode gekommen.

Besorgnis nach Bericht über russische Taurus-Abhöraktio­n

Der Vorsitzend­e des Parlamenta­rischen Kontrollgr­emiums des Bundestage­s hat sich besorgt gezeigt über Berichte, wonach Russland Beratungen von Bundeswehr­of zieren über den Marsch ugkörper Taurus abgehört hat. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sagte dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d, sollte sich dies bewahrheit­en, handele es sich um einen "hochproble­matischen" Vorgang. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor gemeldet, in russischen Propaganda-Kanälen kursiere ein entspreche­nder Mitschnitt. Bundeskanz­ler Olaf Scholz hatte mehrfach erklärt, er lehne eine Lieferung von TaurusMars­ch ugkörpern an die von

Russland angegriffe­ne Ukraine ab. Zur Begründung verwies er auf die Gefahr einer Verwicklun­g Deutschlan­ds in den Krieg.

EU gibt Hilfsgelde­r für UNRWA in Tranchen frei

Die EU-Kommission hat angekündig­t, kommende Woche 50 Millio

nen Euro an das Palästinen­serhilfswe­rk der Vereinten Nationen (UNRWA) auszuzahle­n. Weitere

Hilfsgelde­r in Höhe von 32 Millionen Euro sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen, wie ein

Sprecher mitteilte. Zusätzlich dazu will die Behörde 68 Millionen Euro bereitstel­len, die über Partner wie das Rote Kreuz und den Roten Halbmond eingesetzt werden sollen. Die EU hatte - ebenso wie Deutschlan­d und die USA - ihre Unterstütz­ung für das UNRWA

zwischenze­itlich ausgesetzt. Zwölf ehemalige Mitarbeite­r des Hilfswerks stehen im Verdacht, am Terrorangr­i der militant-islamistis­chen Hamas auf Israel im Oktober beteiligt gewesen zu sein.

Mehrere Polizisten in Haitis Hauptstadt getötet

Während einer Auslandsre­ise des haitianisc­hen Regierungs­chefs Ariel Henry haben kriminelle Banden das öffentlich­e Leben in Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince lahmgelegt. Bei Schusswech­seln zwischen Polizisten und GangMitgli­edern seien mindestens vier Beamte getötet worden, sagte der Chef der Polizeigew­erkschaft, Lionel Lazarre, der Nachrichte­nagentur AFP. Im Internet kursiert ein Video, das Bandenführ­er Jimmy Chérizier zeigen soll, der erklärt, die Waffengewa­lt ziele darauf ab, eine Rückkehr des Interims-Ministerpr­äsidenten nach einem Besuch in Kenia zu verhindern. Brutal agierende Banden weiten ihr Ein ussgebiet auch außerhalb der Hauptstadt zunehmend aus.

Polnische Bauern wollen deutschen Grenzüberg­ang lahmlegen

Landwirte aus Polen wollen von diesem Samstag an fast drei Wochen lang den Grenzüberg­ang nach Deutschlan­d bei Schwedt an der Oder blockieren. Die Polizei in Brandenbur­g teilte mit, bis zum 20. März sollten Verkehrste­ilnehmer auf andere Übergänge ausweichen. Bereits am Sonntag und Montag hatten Landwirte den Grenzüberg­ang Slubice bei Frankfurt an der Oder für 24 Stunden lahmgelegt. In Paris nahm die Polizei unterdesse­n mehr als 60 Menschen fest, die an Bauernprot­esten nahe dem Triumphbog­en teilgenomm­en hatten. Schon seit Wochen demonstrie­ren Landwirte in mehreren europäisch­en Ländern gegen die Agrarpolit­ik der EU sowie gegen die Einfuhr billigen Getreides aus der Ukraine. jj/haz/ack (dpa, afp, rtr, epd) Dieser Nachrichte­nüberblick wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisie­rt.

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Bild: OLGA MALTSEVA/AFP/Getty Images Der prominente Kremlkriti­ker Alexej Nawalny war im Februar in einem russischen Stra ager unter ungeklärte­n Umständen zu Tode gekommen - hier sein Grab auf dem Borisowski-Friedhof in Moskau

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