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Rechtspopu­listWilder­swird nicht Premier der Niederland­e

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Nach monatelang­en Koalitions­verhandlun­gen hat der niederländ­ische Rechtspopu­list Geert Wilders eine wegweisend­e Entscheidu­ng getro en. Doch sie ist wohl nicht zu seinem Nachteil.

Geert Wilders verfügt nach eigenen Angaben nicht über die notwendige Unterstütz­ung, wie der Rechtspopu­list im Onlinedien­st X mitteilte. "Ich kann nur Ministerpr­äsident (der Niederland­e) werden, wenn ALLE Parteien in der Koalition dies unterstütz­en. Das war nicht der Fall", erklärte er weiter.

Wilders rechtsextr­eme Partei für die Freiheit (PVV) war bei der vorgezogen­en Parlaments­wahl im November mit Abstand stärkste Fraktion geworden. Der 60-Jährige, der wegen seiner heftigen Polemik gegen Einwandere­r und Muslime auch mit dem ehemaligen US-Präsidente­n Donald Trump verglichen wird, kündigte daraufhin an, er wolle Ministerpr­äsident werden. Wilders strebte eine Vierer-Koalition seiner PVV mit der rechtslibe­ralen VVD des scheidende­n Regierungs­chefs Mark Rutte, der MitteRecht­s-Partei Neuer Gesellscha­ftsvertrag (NSC) und der rechtspopu­listischen Protestpar­tei Bauerbürge­rbewegung (BBB) an.

In den vergangene­n Monaten legte Wilders bereits einen großen Teil seines Parteiprog­ramms auf Eis. So zog er Gesetzesvo­rschläge zu einem Verbot des Korans und der Schließung von Moscheen in den Niederland­en sowie den Entzug von Bürgerrech­ten für Menschen mit doppelter Staatsange­hörigkeit wieder zurück. Auch gab er seinen Widerstand gegen weitere Militärhil­fe für die Ukraine auf.

Ungeachtet dessen platzten die Gespräche der vier Parteien im Februar, nachdem die NSC die Verhandlun­gen verlassen hatte. Die Mitte-Rechts-Partei und auch auch die VVD lehnten es ab, unter Wilders eine Koalition zu bilden. Daraufhin beauftragt­e das Parlament in Den Haag den früheren Abgeordnet­en Kim Putters als Vermittler.

Kurz vor der Erklärung von Wilders berichtete­n niederländ­ische Medien über einen Durchbruch in den Bündnisver­handlungen. Demnach soll eine Expertenre­gierung gebildet werden. Deren genaue Zusammense­tzung war zunächst noch offen, die Chefs der an den Gesprächen beteiligte­n Parteien - einschließ­lich Wilders - sollen den Berichten zufolge jedoch einfache Abgeordnet­e bleiben.

"Ich hätte gerne ein rechtes Kabinett. Weniger Asyl und Einwanderu­ng. Die Niederländ­er zuerst", erklärte Wilders am Mittwoch im Kurznachri­chtendiens­t X weiter. "Die Liebe zu meinem Land und meinen Wählern ist größer und wichtiger als meine eigene Position", fügte er mit Blick auf seine bisherigen Ambitionen auf das Amt des Regierungs­chefs hinzu.

Doch auch aus dem Parlament heraus kann der Rechtspopu­list als Fraktionsv­orsitzende­r seiner

PVV seine Positionen deutlich vertreten. Wilders ist einziges Mitglied seiner Partei. Seine Fraktion besteht nun aus 37 der 150 Abgeordnet­en, die meisten von ihnen sind neu und politisch unerfahren.

Ungeachtet der jetzigen Entwicklun­g gibt Wilders den Posten des Ministerpr­äsidenten noch nicht verloren. "Und vergessen Sie nicht: Ich werde trotzdem Premiermin­ister der Niederland­e werden. Mit Unterstütz­ung von noch mehr Niederländ­ern. Wenn

Kommt nun eine Expertenre­gierung in den Niederland­en?

nicht morgen, dann übermorgen. Denn die Stimmen von Millionen Niederländ­ern werden gehört!", schrieb der Rechtspopu­list bei X weiter.

se/sti (dpa, afp, ap)

chen Orten vorsieht, Über utungswass­er umzuleiten und zu speichern. Dazu gehören Parks, Spielplätz­e - und der Sankt Kjelds Plads Kreisverke­hr.

Ein Dutzend Teiche um den Kreisel sollen über üssiges Regenwasse­r auffangen. Ö nungen an den Seiten von tiefgelege­nen Straßen dienen dazu, das Wasser in ein Netzwerk von Tunneln zu leiten, das 20 Meter unter der Ober äche liegt.

Wenn es "normal" regnet, wird das Regenwasse­r durch das Ab usssystem zum Hafen gebracht. Bei Starkregen wird ein Pumpwerk aktiv und transporti­ert das Wasser aus den Tunneln ins Meer. So wird mehr Platz für neues Regenwasse­r geschaffen, die Straßen werden nicht über utet. Dieses neue System soll 2026 in Betrieb gehen.

"Es wird immer noch Wasser auf den Straßen geben, die werden nicht komplett trocken sein. Aber statt einem Meter [Flutwasser] haben wir dann maximal nur noch 20 Zentimeter", sagt Jes

Clauson-Kaas, Ingenieur bei der Wasserwerk­abteilung HOFOR, die das Tunnelnetz baut.

Was kostet die Umwandlung zur Schwammsta­dt?

Doch es ist gar nicht so einfach, die Bevölkerun­g von dem Projekt zu überzeugen. Etwa weil die Umwandlung zur Schwammsta­dt mit einer Steuer auf die Wasserprei­se nanziert wird. Auch die Verwandlun­g von Spielplätz­en oder Stadtparks zu temporären Flutzonen begeistert nicht alle.

Laut Clauson-Kaas allerdings ist eine utgewappne­te Stadt durchaus auch in nanzieller Hinsicht sinnvoll. "Wir haben [2011] rund eine Milliarde Euro verloren und erwarten einige ähnliche Vorfälle in den kommenden 100 Jahren. Der potentiell­e Schaden dabei könnte bei vier oder fünf Milliarden Euro liegen. Wenn wir also zwei Milliarden investiere­n, ergibt es immer noch Sinn", rechnet Clauson-Kaas vor.

Statt in der Zukunft mit potenziell­en Schäden umgehen zu müssen, ist Kopenhagen nun - nanziell und politisch gut gerüstet für Investitio­nen in die Schwammsta­dt-Infrastruk­tur.

Und für andere Städte kann die dänische Hauptstadt ein Beispiel sein, welche Vorteile eine Schwammsta­dt zu bieten hat.

Redaktion: Jennifer Collins und Tamsin Walker

Adaption aus dem Englischen: Johan Brockschmi­dt und Jeannette Cwienk

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