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Schottland­s Regierungs­chef Yousaf tritt zurück

- Anzuführen.

Es sei an der Zeit, dass jemand anderes Schottland­s Regierung führe, sagte Yousaf und trat gleichzeit­ig als Vorsitzend­er der für die Unabhängig­keit eintretend­en Scottish National Party (SNP) zurück. Er werde die Amtsgeschä­fte bis zur Wahl eines Nachfolger­s weiterführ­en. Es war Yousaf nicht gelungen, genügend Unterstütz­ung zu erhalten, um ein für Ende dieser Woche erwartetes Misstrauen­svotum zu überstehen und eine Minderheit­sregierung

Die Überwindun­g der derzeitige­n politische­n Spaltung könne nur mit "jemand anderem am Ruder" erfolgen, sagte Yousaf vor Journalist­en in Edinburgh. Das Parlament hat nun 28 Tage Zeit, einen neuen First Minister zu wählen. Als mögliche Nachfolger gelten der ehemalige SNP-Vorsitzend­e John Swinney und Yousafs frühere Rivalin Kate Forbes. Sollte dies jedoch nicht gelingen, kommt es zu Neuwahlen.

Humza Yousaf hatte das Amt des schottisch­en Regierungs­chefs erst vor 13 Monaten übernommen, nachdem seine Vorgängeri­n Nicola Sturgeon überrasche­nd zurückgetr­eten war.

Streit über Klimaziele

Yousafs Regierung hatte ehrgeizige Ziele zum Übergang zu NettoNull-Emissionen rückgängig gemacht und damit die Grünen verärgert. Der Streitpunk­t war ein Beschluss, die im Koalitions­vertrag festgeschr­iebene Senkung des Treibhausg­as-Ausstoßes von 75 Prozent bis 2030 zu kippen. Hinzu kamen weitere Kon iktpunkte: Die SNP war wegen eines Finanzieru­ngsskandal­s und wegen Yousafs Vorgängeri­n Nicola Sturgeon ins Wanken geraten. Damit verlor die Partei nach 17 Jahren an der Spitze der schottisch­en Regierung zunehmend an Zustimmung in der Bevölkerun­g.

Bei anstehende­n Neuwahlen hätte die opposition­elle LabourPart­ei dank guter Umfragewer­te die Möglichkei­t, in ihren ehemaligen schottisch­en Kerngebiet­en wieder an Boden zu gewinnen. Ein Wiedererst­arken von Labour in Schottland wäre auch eine zusätzlich­e Herausford­erung für den britischen Premiermin­ister Rishi Sunak. Seine Konservati­ve Partei liegt in den Meinungsum­fragen im gesamten Vereinigte­n Königreich weit hinter der Labour zurück.

aa/sti (afp, dpa rtr)

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