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Zwei ukrainisch­e Soldaten in Bayern erstochen

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Nach dem Mord an den beiden Ukrainern gilt ein Russe als Verdächtig­er. Spielte der russische Angri skrieg eine Rolle? Die Generalsta­atsanwalts­chaft München schließt einen politische­n Hintergrun­d zumindest nicht aus.

Die beiden ukrainisch­en Männer, die in Murnau in Oberbayern erstochen wurden, waren nach Angaben aus Kiew Militärs. Wie das Außenminis­terium der Ukraine mitteilte, waren die beiden Soldaten nach Kriegsverl­etzungen zur medizinisc­hen Rehabilita­tion in Deutschlan­d. Außenminis­ter Dmytro Kuleba habe seine Diplomaten angewiesen, den Fall besonders im Blick zu haben und den ständigen Kontakt zu den Sicherheit­sorganen Deutschlan­ds zu halten, damit der Verdächtig­e nach der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werde, hieß es in ukrainisch­en Medienberi­chten.

Kuleba dankte den deutschen Behörden für die schnelle Festnahme des 57 Jahre alten Verdächtig­en. Der Russe soll die beiden Ukrainer getötet haben, die am Samstag mit Stichwunde­n auf dem Gelände eines Einkaufsze­ntrums gefunden worden waren.

Verbindung zum UkraineKri­eg?

Inzwischen übernahm die Generalsta­atsanwalts­chaft München die Ermittlung­en. Eine politische Tatmotivat­ion könne nicht ausgeschlo­ssen werden, sagte ein Sprecher der Anklagebeh­örde. Konkret zuständig innerhalb der Behörde ist die Bayerische Zentralste­lle zur Bekämpfung von Extremismu­s und Terrorismu­s (ZET).

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass die Tat mit dem russischen Angri skrieg gegen die Ukraine zusammenhä­ngt, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begonnen hatte. In Deutschlan­d leben Hunderttau­sende Ukrainer und Russen.

Die Männer im Alter von 23 und 36 Jahren hatten im Landkreis Garmisch-Partenkirc­hen gelebt. Sie starben den Ermittlern zufolge an Stichverle­tzungen - der ältere der beiden direkt am Tatort, der jüngere kurze Zeit später in einem Krankenhau­s. Die Ermittlung­srichterin erließ am Sonntag Haftbefehl wegen Mords. Nach den bisherigen Ermittlung­en sieht es so aus, als ob sich die drei Männer kannten, wie ein Polizeispr­echer sagte.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann sagte dem Bayerische­n Rundfunk: "Es gibt Zeugenauss­agen, dass man die drei Beteiligte­n auch zuvor schon miteinande­r gesehen hat. Es gibt Hinweise darauf, dass sehr viel Alkohol im Spiel war bei allen Beteiligte­n. Das muss alles geklärt werden."

kle/sti (dpa, afp)

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