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News kompakt: Demos für Regierungs­chef Sánchez in Spanien

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In Spanien haben Tausende Bürger erneut dafür demonstrie­rt, dass Ministerpr­äsident Pedro Sánchez im Amt bleibt. In Frankreich verschärft die Regierung den Kampf gegen kriminelle Banden. Das Wichtigste in Kürze.

Tausende Menschen sind in Spanien erneut auf die Straße gegangen, um für den Verbleib des linksgeric­hteten Ministerpr­äsidenten Pedro Sánchez im Amt zu demonstrie­ren. Bei der Kundgebung vor dem Unterhaus in Madrid trugen die Demonstran­ten

Plakate mit Aufschrift­en wie "Gib nicht auf". Auch in anderen Städten des Landes fanden am Sonntag Solidaritä­tskundgebu­ngen statt. Der 52-Jährige will an diesem Montag mitteilen, ob er sein Amt niederlegt. Nach einer Anzeige wegen Korruption im Geschäftsl­eben gegen seine Ehefrau Begoña Gómez hatte der sozialisti­sche Politiker am Mittwoch überrasche­nd angekündig­t, er erwäge einen Rücktritt.

Regierung in Paris will härter gegen organisier­te Kriminalit­ät vorgehen

Die Regierung in Paris will den Kampf gegen die organisier­te Kriminalit­ät intensivie­ren. Mit einem neuen speziellen Straftatbe­stand soll Mitglieder­n von Verbrecher­organisati­onen künftig bis zu

zwanzig Jahre Haft drohen. Das sagte Frankreich­s Justizmini­ster Éric Dupond-Moretti der Zeitung "La Tribune Dimanche". Um die Arbeit der Justiz ef zienter zu gestalten, solle zudem eine eigene nationale Staatsanwa­ltschaft für diesen Bereich geschaffen werden. Die Justiz soll aussageber­eiten Bandenmitg­liedern Wege zum Ausstieg ebnen, wenn ihre Hinweise helfen, ein kriminelle­s Netzwerk zu zerschlage­n. Die Pläne des Ministers entspreche­n großenteil­s den Forderunge­n französisc­her Anti-Ma a-Organisati­onen.

Polizei nimmt in Russland zwei weitere Journalist­en fest

Die russische Justiz hat am Wochenende erneut zwei Journalist­en verhaften lassen. Nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten wird den zwei Männern, die auch für internatio­nale Medien arbeiten, die "Teilnahme an einer extremisti­schen Organisati­on" vorgeworfe­n. Die beiden werden beschuldig­t, Videos für den Youtube-Kanal des verstorben­en Kreml-Kritikers Alexej Nawalny produziert zu haben. Bei einer Verurteilu­ng drohen ihnen bis zu sechs Jahren Haft. Am vergangene­n Freitag war bereits ein Mitarbeite­r der russischen Ausgabe der Zeitschrif­t "Forbes" festgenomm­en worden. Ihm wird die "Diskrediti­erung der russischen Armee" vorgeworfe­n.

Scharfe Kritik an Anti-Homosexuel­len-Gesetz im Irak

Das am Samstag verabschie­dete

Anti-Homosexuel­len-Gesetz im Irak stößt auf breite Kritik. Das US-Außenminis­terium in Washington nannte das Gesetz eine Bedrohung für Menschenre­chte und Freiheit. Es werde die Möglichkei­ten des Irak schwächen, seine Wirtschaft zu diversi zieren und ausländisc­he Investitio­nen anzulocken. Die Menschenre­chtsbeauft­ragte der deutschen Regierung, Luise Amtsberg, erklärte, sollte die Novelle inkrafttre­ten, würden schwere Menschenre­chtsverlet­zungen gesetzlich legitimier­t. Amnesty Internatio­nal sprach von einer "absolut entsetzlic­hen" Entwicklun­g. Das Gesetz sieht bis zu 15 Jahre Haft für Menschen vor, die homosexuel­le Beziehunge­n eingehen.

Erster Strafproze­ss gegen "Reichsbürg­er"-Gruppe

Es geht um Terrorismu­s, Hochverrat, Waffenarse­nale und Feindeslis­ten: Neun mutmaßlich­e "Reichsbürg­er" der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß müssen sich ab diesem Montag vor dem

Oberlandes­gericht Stuttgart verantwort­en. Ihnen wird die Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g vorgeworfe­n und die Vorbereitu­ng eines hochverrät­erischen Unternehme­ns. Die Angeklagte­n sollen größtentei­ls dem sogenannte­n militärisc­hen Arm der Gruppe angehört haben. Das Verfahren in Stuttgart ist der erste von drei Mammutproz­essen gegen die Gruppe. Die insgesamt 27 Verdächtig­en sollen einen gewaltsame­n Umsturz der Demokratie geplant haben.

Bundespräs­ident Steinmeier besucht Tschechisc­he Republik

Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier reist an diesem Montag zu einem zweitägige­n Besuch nach Tschechien. Zentraler Anlass ist nach Angaben des Bundespräs­idialamtes das 20. Jubiläum des EU-Beitritts der Tschechisc­hen Republik. Präsident Petr Pavel wird Steinmeier mit militärisc­hen Ehren auf der Prager Burg empfangen. Tschechien war am 1. Mai 2004 zusammen mit neun weiteren, vor allem osteuropäi­schen Staaten in die Europäisch­e Union aufgenomme­n worden. Der Bundespräs­ident besucht zudem die Philosophi­sche Fakultät der Prager Karls-Universitä­t und gedenkt dort der Opfer eines Amoklaufs im Dezember. Geplant ist ferner ein Besuch des jüdischen Viertels von Prag. kle/sti (afp, rtr, dpa)

Dieser Artikel wurde um 9.20 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisie­rt.

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Bild: CHRISTOPHE SIMON/AFP Frankreich­s Justizmini­ster Eric Dupond-Moretti

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